Am 9. Oktober erhielt die Käthe-Kollwitz-Schule in Bruchsal besonderen Besuch der Autorin Katharina Hacker, wofür die Schule ebenfalls Deutschkurse aus anderen Beruflichen Gymnasien der Umgebung empfing.
Ihr Roman „Die Habenichtse“, welcher für die Schüler/-innen der gymnasialen Oberstufe eine Pflichtlektüre ist und im Unterricht thematisiert wird, ist für Frau Hacker ein von Leidenschaft geprägtes Werk, dessen Entstehungsprozess sich über insgesamt fünf Jahre erstreckte.
Nach einer kurzen Vorlesung aus ein paar Textstellen, die ihrem Publikum einen Überblick über die Protagonist/-innen verschafften, ging Frau Hacker auf verschiedene Fragen der Schüler/-innen ein, um ihnen die facettenreiche Arbeit einer Autorin näherzubringen. Sie beschrieb, wie ihr Roman entstand und erzählte, dass sich beim Schreiben zuerst ein dünner Faden einer Handlung entwickelt, an dem man festhält und welchen man anschließend versucht, weiter auszubauen. Die Grundlage ihrer Figuren bildet meist ein erstes Bild, das ihr einleuchtet und die groben Charakterzüge festlegt. Sie teilte ihre Gedanken, die sie sich beim Schreiben machte, und erwähnte die teilweise tiefgehende Recherche, die sie für manche im Buch auftretende Themen betrieb. Sie sprach außerdem darüber, welche Hürden zu ihrem Beruf dazugehören, wie sie zu ihrer Tätigkeit kam und teilte Erfahrungen aus ihrem eigenen Leben, die den Schreibprozess sowie die Gestaltung der Lektüre beeinflussten.
Zudem ermöglichte Frau Hacker den Schüler/-innen einen umfassenden Einblick in ihr eigenes Verständnis des Romans und sprach über einzelne Besonderheiten und ihre persönlichen Bezüge zu manchen Figuren. Hierbei wusste sie die fleißige Interpretationsarbeit der Schüler/-innen auf humorvolle Weise wertzuschätzen. Des Weiteren erklärte sie, welche Botschaften sie mit ihrem Buch vermitteln möchte und betonte dabei, dass sie viel Wert auf komplexe und vielschichtige Handlungen legt, die einen auch nach dem Lesen noch begleiten und zum Nachdenken anregen.
Insgesamt ermöglichte Frau Hacker den Schüler/-innen nicht nur ein tieferes Verständnis für ihren Roman, sondern auch für die Mühe und Arbeit, die man als Autor*in in den kreativen Prozess seiner Werke investiert. Es gelang ihr, Interesse an Büchern und am Schreiben zu erwecken und durch ihren eigenen Erfolg zu beweisen, dass das kreative und künstlerische Arbeiten ein durchaus realer Berufsweg sein kann.