Viel ist es nicht, was sich beim Auftritt des Zylinderchors von der AH-Abteilung des Fußballclubs Neuweiler am Erscheinungsbild verändert hat, aber sticht ins Auge: Die Männer mit dem roten Band am Hut tragen jetzt auf den weißen Hemden über der schwarzen Hose rote Hosenträger. Sie kamen in dem Freudenstädter Höhenstadtteil Kniebis am Schlachtplatten-Tag der heimischen Trachtenkapelle in der Kniebishalle aber kürzlich wohl nicht deshalb so gut an, sondern letztlich wohl durch ihre frohen, alten Volkslieder. Die stellvertretende Ortsvorsteherin Karin Hagemeier hatte die Truppe um Organisator Herbert Noe und Moderator Dieter Pfeiffer im letzten Jahr durch das mit ihr befreundete Chormitglied Roland Federmann kennengelernt und war begeistert.
So erfolgte der 20. Auftritt der singenden Sportler in diesem Jahr – von Hagemeier in den Nachbarkreis angeworben – zum, die Tagesveranstaltung begleitenden, Nachmittagskonzert. Der Eintritt ins Programm erfolgte schon gleich vor dem Auftritt im Zusammenspiel mit dem Musikverein Harmonie Tennenbronn beim Frühschoppenkonzert. Als das Stimmungslied „Auf der Vogelwiese ging der Franz“ erklang, hielt es die Sänger nicht mehr auf den Stühlen und sie rissen von ihrem Platz in der voll besetzten Halle aus zusammen mit der Kapelle die ganze Besucherschar mit. Anders als im Lied, wo der Franz abends unter dem Tisch liegt, blieben die singenden Sportler bis zum spätnachmittäglichen Veranstaltungsende putzmunter und durften die Bühne erst nach dem „Bajazzo“ als Zugabe verlassen.
Beim erfolgreichen Benefizkonzert „Teinachtal klingt“ in der Zwerenberger Kirche verzichteten die Sänger auf ihre roten Hosenträger. Denn einzelne Chormitglieder gehörten auch dem mit großem Beifall aufgenommenen mit dem Sängerbund Rotfelden zusammenwirkenden Männergesangverein „Frohsinn“ Neuweiler unter Chorleiter Michael Kalmbach an. Die Gelegenheit zum zwischendurch Umziehen wäre beim Konzert nicht gegeben gewesen. Dafür reichte es dem Zylinderchor zum „Gruppenbild mit Dame“, denn beim Lied „Wenn ich ein Glöcklein wär“ trat als Solistin mit bestechender Alt-Stimme Marita Gmeiner mit auf. „Dann ist viel Talent dabei“, folgerten einige Zuhörer, als die versierte Sängerin die Nachfrage verneinte, ob sie sich professionell dem Gesang widme. Text: Hans Schabert