Am Binnenhafen sind heute zahlreiche Firmen und Betriebe angesiedelt – in der Vergangenheit und auch noch heute bringt auch der Ölhafen die Wirtschaft vor Ort ordentlich ins Rollen.
Spricht man von den Karlsruher Rheinhäfen, so sind damit der Stadthafen und der Ölhafen etwa sieben Kilometer rheinaufwärts gemeint. Zentraler Umschlagplatz für Rohstoffe oder Maschinenteile für Schiffe aus ganz Europa ist der Rheinhafen mit seinen fünf Becken.
Auf dem Plan im Büro von Hafenmeister Udo Kutterer in der Werftstraße 4 sind die Hafenbecken angeordneten wie fünf Finger einer Hand, eingezeichnet sind zudem die anliegenden Firmen. Aufgabe der Hafenmeisterei ist die Kontrolle der Hafenbecken und die Koordinierung der Liegeplätze der verschiedenen Schiffe.
Zwei Hafenmeister sitzen am Ölhafen, Kutterer sitzt mit seinen beiden Kollegen Daniel Roth und Eric Weiß in Mühlburg. Auf seinem Bildschirm sieht er als kleine farbige Punkte die Schiffe, die sich im Hafen befinden.
Etwa 100 Schiffe sind es pro Monat, die den Rheinhafen ansteuern. „Einige kommen von deutschen Häfen, wieder andere von Rotterdam oder Gent“, erklärt Kutterer. Sie kommen zu jeder Tag- und Nachtzeit. Das Be- und Entladen der Schiffe und die Disposition der Güter obliegt allein den hafenansässigen Firmen. Die Hafenmeister verwalten die Hafenanlage.
Die Rheinhäfen profitieren vom Güterverkehr, sie nehmen einen Festbetrag pro umgeschlagene Tonne ein, egal ob über Wasser oder über Schiene, hinzu kommen Gebühren für den Aufenthalt von Schiffen und die Gelder aus dem Betrieb des Fahrgastschiffes Karlsruhe.
Ebenso für die Hafensperre ist er mitverantwortlich, die ab einem Hochwasser von 7,50 Meter geschlossen wird. Etwa 20 Minuten dauert das Öffnen und das Schließen des Hafensperrtors. Die Pegelstände können am Computer abgerufen und beobachtet werden.
Das Hafengelände erzählt von vergangenen Zeiten: Im Industriestil der 1920er Jahre stehen die Werfthallen am Ufer des Beckens. Den Hafen gab es bei ihrem Bau schon seit einiger Zeit. Ende des 19. Jahrhunderts begann der Bau, 1901 wurde er offiziell in Betrieb genommen.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Hafenanlage beschädigt, in den 1950er Jahren wurde sie wieder aufgebaut. Zwischen 1957 und 1963 entstand der Ölhafen mit zwei Raffinerien am Rhein.
Hafenmeister Eric Weiß ist selbst Kapitän. Das nützt ihm für die tägliche Arbeit im Rheinhafen. Doch es ist nicht notwendig, ein Schiffsführer zu sein, um hier zu arbeiten, sagt Kutterer. Er selbst kommt aus dem technischen Bereich. Wichtig sei jedoch die Faszination für den Rhein und das Wasser.