Von den schönsten Orten zum Bewundern von Sonnenuntergängen sind es oft nur wenige Schritte ins Nachtleben.
Die Teufelsbrücke von 1875 ist die älteste noch erhaltene Brücke Mannheims und verbindet die Mühlauinsel mit dem Stadtviertel Jungbusch. Seit 1972 steht die bewegliche Drehbrücke unter Denkmalschutz und hat sich über die Jahre zum urbanen Sundowner-Spot entwickelt. Mit einem kühlen Getränk lässt sich das Farbenspiel am Abendhimmel mit Blick übers Wasser entspannt beobachten, bevor man sich im Jungbusch ins Nachtleben stürzt. Einen Überblick gibt die geführte Tour „Pulsierender Jungbusch“.
Einer der schönsten Plätze, um den Sonnenuntergang in Heidelberg zu bewundern, liegt im hinteren Teil des Schlossgartens: Von der Scheffelterrasse aus eröffnet sich ein Panorama mit Schloss, Altstadt, Alte Brücke und den Neckar bis zur Rheinebene. Ihren Namen verdankt sie dem Dichter Joseph Victor von Scheffel, den der Ausblick zu seiner Dichtkunst inspirierte. Auch Goethe suchte den stimmungsvollen Ort immer wieder auf. Der Eintritt in den Schlossgarten und zur Scheffelterrasse ist frei. Besonderer Tipp: Ganz romantisch wird es mit einem Glas Heidelberger Wein.
Der Turmberg ist der nordwestlichste Gipfel des Schwarzwalds und grenzt an den Kraichgau. Erreicht werden kann er auf 528 Stufen über die „Hexenstäffele“. Seine Aussichtsterrasse bietet einen spektakulären Blick über die Fächerstadt, das Rheintal und bei entsprechender Witterung sogar die Gipfel der Nordvogesen. Jeden Abend versammeln sich Einheimische wie Gäste dort auf den Terrassenstufen und genießen, wie die sinkende Sonne die Landschaft in ein magisches Licht taucht. Im Anschluss kann man den Tag im Hofbistro „Anders auf dem Turmberg“ ausklingen lassen.
Bei regionaler Kost und feinen Weinen inmitten der Reben sitzen und beobachten, wie sich der Himmel rosarot färbt, bis die Sonne am Horizont verschwindet? Das kann man am Martin-Heinrich-Wengerthäusle auf dem Wartberg in Heilbronn. An den Wochenenden bis Oktober übernehmen die 14 Betriebe der Wein-Villa abwechselnd den Ausschank. Erreichen lässt sich das Wengerthäusle mit dem Sightseeing-Bus und der normalen Stadtbuslinie – wesentlich komfortabler als im Mittelalter, als der Weinbau auf dem Wartberg in einer Urkunde aus dem Jahr 1146 erstmals erwähnt wurde.
Ein wahres Kleinod liegt auf einem Hügel im Südosten Stuttgarts. 1850 wünschte man sich für den Weißenburgpark eine Villa mit dem „Hauptzweck, dass an dieser schönen Stelle mit Kaffee, Limonade und sonstigen feinen Getränken aufgewartet wird“. Heute ist das Teehaus ein beliebtes Freiluft-Café. Drumherum bieten Terrassen traumhafte Ausblicke auf Stuttgart und unterhalb der großen Aussichtsplattform lädt eine Wiese zum Sundowner-Picknick ein.
→ Unterwegs in der Landeshauptstadt
Wer Ulm im Abendrot in seiner vollen Pracht sehen will, geht am besten ans Donau-Ufer. Dort bietet die Uferbar, ein waldgrün gestrichener Kiosk, Drinks, Wein, Bier und Kaffeespezialitäten. Mit denen kann man sich dann ein Plätzchen am Fluss suchen und von einem der Tische oder aus dem Liegestuhl die einmalige Sicht auf die Skyline genießen: Das Münster ragt über den Altstadthäusern empor und man sieht die Spitze der gläsernen Pyramide der Stadtbibliothek. Nach Einbruch der Dunkelheit bietet sich ein Bummel durchs malerische Fischerviertel an.
Vom Baden-Badener Hausberg aus liegt einem die Stadt buchstäblich zu Füßen. Mit der „MerkurBergbahn“ erklimmt man den 668 Meter hohen Gipfel in wenigen Minuten, das geht aber auch zu Fuß oder mit dem Rad. Oben angekommen, bietet sich ein faszinierender Rundblick über Baden-Baden, Nordschwarzwald, Murgtal und Oberrheinebene bis zu den Vogesen, hinter denen die letzten Sonnenstrahlen verschwinden. Bei einem Gläschen heimischen Rieslings lässt sich dann die Abenddämmerung auf der Terrasse des Merkurstübles genießen.
→ Die Sommerhauptstadt Europas
Die Dreisam ist Freiburgs Lebensader. Der Fluss bietet im Sommer Erfrischung, speist ganzjährig die berühmten Bächle und lässt den Trubel mit seinem gemütlichen Plätschern in weite Ferne rücken. Am Ufer gibt es viele schöne Plätze für einen Sundowner. Besonders beliebt: Der Mariensteg. Eine Jugendstilbrücke, die 1980 komplett erneuert wurde und eine Überraschung birgt: Unbekannte haben hier eine Schaukel installiert, mit der man über die Dreisam schwingen kann. Trockenen Fußes erreicht man sie zwar nicht, dafür kommt man der Abendsonne mit etwas Schwung noch näher.