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DIY-Insektenhotel: Ein Zuhause für kleine Gartenhelfer

Lass deinen Garten summen und brummen – mit einem Insektenhotel, das kleinen Helfern ein Zuhause und der Familie ein Abenteuer schenkt.
Ein Insektenhotel aus Holz hängt an einem Baum im Wald.
Ein selbstgebautes Insektenhotel bietet nicht nur nützlichen Insekten ein Zuhause, sondern verwandelt deinen Garten in einen lebendigen Lernort für die ganze Familie.Foto: sylv1rob1/iStock / Getty Images Plus

Stell dir vor, dein Garten wird zum lebendigen Paradies für Bienen, Schmetterlinge und Marienkäfer. Ein Insektenhotel ist nicht nur ein spannendes Projekt für die ganze Familie, sondern auch ein wertvoller Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt. Du kannst mit einfachen Mitteln ein kleines Refugium für unsere nützlichen Gartenhelfer schaffen.

Für welches Kindesalter geeignet?

Dieses Projekt ist ideal für Kinder im Alter von 5 bis 12 Jahren. In diesem Alter sind Kinder neugierig und bereit, die Natur zu entdecken. Sie können aktiv am Bau des Insektenhotels teilnehmen und dabei spielerisch lernen, wie wichtig Insekten für unser Ökosystem sind.

Vorteile eines selbstgebauten Insektenhotels

  1. Unterstützung der Artenvielfalt: Besonders Wildbienen finden in Gärten und Städten oft keine geeigneten Nistplätze mehr. Ein Insektenhotel bietet ihnen dringend benötigte Nistmöglichkeiten.
  2. Umweltbildung: Ideal für Kinder oder Schulen – es ermöglicht, Insekten aus nächster Nähe zu beobachten und ihre Bedeutung für das Ökosystem zu verstehen.
  3. Schädlingsbekämpfung: Marienkäfer und Florfliegen sind natürliche Feinde von Blattläusen und helfen, den Garten gesund zu halten.
  4. Bestäubung fördern: Wildbienen sind effektive Bestäuber und tragen zur Fruchtbarkeit vieler Pflanzen bei.

Material & Werkzeug

  1. Hartholzblock (Buche/Eiche), trocken
  2. Bambus/Schilf ohne Mark, innen glatt, Längen 10–12 cm
  3. Leere Tonziegel mit sauberen Bohrungen oder Pappröhrchen
  4. Drahtgitter, wetterfester Dachüberstand
  5. Bohrer 2–9 mm, Schleifpapier, Säge, Schrauben
  6. Nägel und Hammer

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Holz vorbereiten: Löcher 2–9 mm, 8–10 cm tief, anschließend entgraten.
  2. Röhrchen zuschneiden, Mark entfernen, Vorderkanten glätten.
  3. Kiste füllen: Röhrchen horizontal, Öffnungen nach vorn, Zwischenräume dicht.
  4. Front sichern: Drahtgitter anbringen, Dachüberstand montieren.
  5. Aufhängen: 1,5–2 m hoch, sonnig, windgeschützt, leicht nach vorn geneigt, bombenfest.
  6. In Ruhe lassen: nicht reinigen, nicht bewegen. Beobachten statt basteln.

Kinder sicher einbinden

  • Abmessen, Röhrchen sortieren, Kanten schleifen, Fächer befüllen.
  • Bohren und Montieren nur mit Erwachsenem. Schutzbrille, Handschuhe.
Weiße Holunderblüten mit Biene
Ein blühendes Paradies: Nur mit einem reichhaltigen Angebot an Pollen- und Nektarpflanzen wie Wildblumenwiesen und Küchenkräutern wird dein Insektenhotel zum wahren Zufluchtsort.Foto: TravellerVita/ iStock / Getty Images Plus

Wichtige Punkte

  1. Keine Nägel oder Schrauben in Bohrlöcher: Wildbienen nisten direkt in diesen Löchern. Nägel oder Schrauben könnten die Gänge blockieren oder beschädigen und Temperaturprobleme verursachen. Die Röhren oder Bohrlöcher sollten einfach eng eingelegt oder ungiftig geklebt werden – aber nichts ins Innere stecken.
  2. Trockene Lage und Schutz vor Feuchtigkeit: Feuchtigkeit ist der größte Feind: Sie führt zu Schimmel und Pilzen in den Niströhren. Dachüberstand aus wasserfestem Material (zum Beispiel Zink, Dachpappe oder Holz mit Lasur). Keine Rückwand aus Pappe oder Sperrholz, das aufquellen kann – lieber Massivholz.
  3. Ruhe und Umgebung: Insekten mögen es ruhig – keine direkte Nähe zu stark genutzten Wegen oder Spielplätzen. Kein künstliches Licht in der Nähe, das Insekten in der Nacht stört.
  4. Futterangebot in der Nähe: Ein Hotel bringt nichts ohne Pollen- und Nektarpflanzen: Wildblumenwiese, Küchenkräuter (Thymian, Schnittlauch, Oregano), Blühhecken. Keine gefüllten Zierblüten, sie sind für Insekten unbrauchbar.
  5. Keine chemische Behandlung: Keine Lacke oder Holzschutzmittel verwenden – diese sind für Insekten giftig! Wenn überhaupt, dann mit ungiftiger Leinöl-Lasur arbeiten.
  6. Ganzjähriger Betrieb: Das Hotel nicht im Winter abbauen oder reinigen – die Brut überwintert oft im Inneren! Reinigung ist nicht nötig, wenn es gut gebaut ist. Insekten beseitigen abgestorbene Nester oft selbst.
  7. Kein Mischmasch: Vermeide es, ein Hotel für „alles“ zu bauen: Jede Insektenart hat eigene Anforderungen. Ein Hotel für Wildbienen sollte nicht gleichzeitig Quartier für Florfliegen oder Marienkäfer sein. Trenne die Bereiche deutlich (zum Beispiel durch Zwischenwände oder getrennte Module).

Tipps für die Eltern

  1. Gemeinsame Planung: Beziehe die Kinder in die Planung und den Bau des Insektenhotels ein. So lernen sie Verantwortung und entwickeln ein Gefühl für die Natur.
  2. Geduld und Beobachtung: Ermutige die Kinder, das Hotel regelmäßig zu beobachten und die verschiedenen Insektenarten zu entdecken, die es besuchen.
  3. Sicherheit geht vor: Achte darauf, dass die Kinder beim Umgang mit Werkzeugen beaufsichtigt werden und erkläre ihnen die Sicherheitsmaßnahmen.
  4. Natur erleben: Nutze die Gelegenheit, um mit den Kindern über die Bedeutung von Insekten für unser Ökosystem zu sprechen und wie sie zur Erhaltung der Artenvielfalt beitragen können.

Ausprobieren und was Gutes tun

Ein Insektenhotel ist mehr als nur ein dekoratives Element im Garten. Es ist ein aktiver Beitrag zum Naturschutz und ein spannendes Projekt, das die ganze Familie einbindet. Mit wenig Aufwand kannst du Großes bewirken und gleichzeitig den Kindern die Wunder der Natur näherbringen. Also, packt die Werkzeuge aus und lasst uns gemeinsam ein Zuhause für unsere kleinen Gartenhelfer schaffen!

von kw
06.08.2025
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