Es heißt, sie stärken Nerven, Knochen und Zähne, sie fördern die Sehkraft, unterstützen das Immunsystem und halten das Bindegewebe straff. Außerdem seien sie echte Energielieferanten, leicht verdaulich und auch beugten sie Schlaganfällen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Schon ein echtes Superfood, die kleinen stacheligen Edelkastanien, auch bekannt als Maronen. Vitaminlieferanten sind sie obendrein – sie enthalten ungefähr so viel Vitamin C wie Orangen, und darüber hinaus auch noch wichtige B- und E-Vitamine sowie Mineralstoffe und Spurenelemente. Mit reichlich Ballaststoffen und Stärke sind sie zudem gute Sattmacher – ein Glück, dass Baden-Württemberg Esskastanien-Land Nummer 1 ist.
Zugegeben, man muss schon wissen, wo die edlen Bäume der Esskastanie stehen, um das mitgeführte Säckchen bei einem Spaziergang zu füllen. Eins vorweg: Wer ans Sammeln denkt, muss unbedingt darauf achten, nicht versehentlich zur falschen stacheligen Hülle zu greifen. Die Rosskastanie nämlich sieht der Esskastanie ähnlich, beide sind jedoch nicht verwandt. Mehr noch: Die Rosskastanie ist für Menschen nicht genießbar. Sie kann bei Verzehr Vergiftungserscheinungen wie Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen verursachen.
Wer, ohne sie selbst sammeln zu müssen, an die leckeren Esskastanien kommen möchte, kann sie zwischen Oktober und März auch im Supermarkt kaufen. Zumeist angeboten werden dann Maronen, eine speziell gezüchtete Art der Edelkastanie. Sie schmecken intensiver und aromatischer als die gewöhnlichen Esskastanien, sind etwas größer und lassen sich auch leichter schälen.
Frische Maronen aus dem Backofen – das sorgt schon beim Gedanken an den verlockenden Duft für Weihnachtsmarkt-Feeling. Die Zubereitung ist einfach: Zuerst sollte die Schale mit einem scharfen, am besten spitzen Messerchen kreuzweise eingeschnitten werden. Gelingt dies nicht ganz so einfach, gibt man die Maronen eine bis zwei Stunden von der Zubereitung in ein Wasserbad. Danach sollte sich die Schale leichter einschneiden lassen. Jetzt die Maronen für circa 20 Minuten in den vorgeheizten Backofen (175 Grad, Umluft) geben und ein Schälchen mit Wasser dazustellen, damit die Maronen beim Erhitzen nicht austrocknen.
Maronen sollten nach dem Kauf möglichst bald verarbeitet werden. Bei Zimmertemperatur halten sie höchstens eine Woche, gekühlt bis zu einem Monat. Um sicherzugehen, dass die Maronen auch wirklich noch gut sind, gibt sie in eine mit Wasser gefüllte Schüssel. Schwimmen sie oben, sind sie verdorben oder wurmstichig.
Esskastanien in Baden-Württemberg – hier wird man fündig ... Edelkastanien wachsen besonders in lichten Laubwäldern. Hotspots für Esskastanien-Sammler sind überwiegend im Ortenaukreis in der Region Südlicher Oberrhein, vor allem rund um Oberkirch, zu finden. Aber auch der Südschwarzwald bietet sich für einen Sammelspaziergang an. Fündig wird man auch in den Wäldern rund um Heidelberg, dort findet man auch am Südhang des Heiligenbergs entlang des Philosophenwegs einige Edelkastanien, deren Nüsse im Herbst gesammelt werden können. Auch an der Bergstraße, parallel zum Rhein im Norden des Ländles finden sich Spots für Esskastanien-Fans.