Als Fachinformatiker/-in kann man verschiedene Fachrichtungen wählen. Teamfähigkeit, Technikinteresse und Köpfchen sind in allen ein absolutes Muss.
Fachinformatiker/-innen arbeiten in verschiedenen Fachrichtungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten.Foto: Laurence Dutton/iStock/Getty Images Plus
Man muss kein Nerd sein, um Fachinformatiker zu werden – aber es hilft, wenn man sich von Klein auf mit Computern beschäftigt hat und der Umgang damit geübt ist und Spaß macht. Man sollte aber auch mit Menschen umgehen können, wenn diese Hilfe mit dem jeweiligen System brauchen, oder wenn Kunden geschult werden müssen. Analytisches und abstraktes Denkvermögen sind ebenso gefragt wie Sorgfalt und Pünktlichkeit bzw. Termintreue.
Verschiedene Fachbereiche für „Computerfreaks“
Der Beruf des Fachinformatikers ist mittlerweile aufgrund der gestiegenen Digitalisierung der Welt in vier unterschiedliche Bereiche aufgeteilt worden. Für eine davon muss man sich also vor Ausbildungsbeginn bereits entscheiden.
Fachinformatiker/innen – Anwendungsentwicklung entwerfen und realisieren Software projekte nach Kundenwunsch. Hierfür analysieren und planen sie IT -Systeme. Daneben schulen sie Benutzer.
Fachinformatiker/innen – Daten- und Prozessanalyse entwickeln datenbasierte Lösungen für digitale Produktions- und Geschäftsprozesse, setzen sie um und passen sie an veränderte Bedingungen an.
Fachinformatiker/innen – Digitale Vernetzung arbeiten an der digitalen Verbindung von Maschinen, Anlagen, Produkten, Logistik und Menschen mit, damit diese miteinander kommunizieren und optimal zusammenarbeiten können.
Fachinformatiker/innen – Systemintegration realisieren kundenspezifische Informations- und Kommunikationslösungen. Hierfür vernetzen sie Hard - und Softwarekomponenten zu komplexen Systemen. Daneben beraten und schulen sie Benutzer.
Fachinformatiker im privatwirtschaftlichen Bereich, bei kommunalen Arbeitgebern und im öffentlichen Dienst
Die Einsatzbereiche sind vielfältig, Fachinformatiker/-innen sind in Unternehmen in jedem Wirtschaftszweig und bei der öffentlichen Verwaltung gefragt. Die Ausbildungsinhalte überschneiden sich teilweise, sind aber je nach Fachrichtung unterschiedlich.
Ausbildungsinhalte
Hier nur einige Beispiele (diese sind nicht vollständig und gelten nicht für jeden Fachbereich). Man lernt z.B.,
wie man Betriebssysteme und deren Anwendungsbereiche unterscheidet und was man beim Anpassen und Konfigurieren beachten muss
worauf man beim Testen von Systemen achten muss
wie man Programmierlogik und -methoden anwendet
wie man Kunden informiert und berät und Anwendungslösungen kundengerecht dokumentiert
wie Ergebnisse der Betriebsabrechnung für Controllingzwecke ausgewertet werden
worauf man beim Entwerfen von Datenmodellen achten muss
wie Netzwerkarchitekturen voneinander unterschieden werden
welche Programmiersprachen wofür geeignet sind und wie man sie anwendet
wie Anwendungslösungen mithilfe von Applikationssprachen erweitert werden
wie man die Auswirkungen des eigenen Kommunikations- und Informationsverhaltens in beruflichen Kontexten erkennt und verantwortungsvoll mit digitalen Medien umgeht
Schulungsziele und -methoden festzulegen
wie man Kunden informiert und berät und Anwendungslösungen kundengerecht dokumentiert
wie Ergebnisse der Betriebsabrechnung für Controllingzwecke ausgewertet werden
worauf man beim Entwerfen von Datenmodellen achten muss
wie Netzwerkarchitekturen voneinander unterschieden werden
wie man Hard- und Softwarekomponenten in bestehende Systeme einpasst und in Betrieb nimmt
wie Softwarearchitekturen in Netze integriert werden und wie Systeme unter Beachtung der Betriebsabläufe gesteuert werden
wie man Angriffsszenarien auf Netzwerke erkennt und bewertet und Systeme zur IT-Sicherheit implementiert
was man beim Einrichten von Bedienoberflächen und Benutzerdialogen beachten muss
wie man IT-Systeme und deren Einsatzbereiche unterscheidet und was man beim Entwickeln und Erstellen von IT-Lösungen zu beachten ist
wie man Sicherheitsanforderungen an IT-Systeme analysiert, Bedrohungsszenarien erkennt und die Wirksamkeit von Maßnahmen zur IT-Sicherheit und zum Datenschutz prüft
wie Leistungen unter Berücksichtigung organisatorischer und terminlicher Vorgaben mit den Kunden abgestimmt werden und wie man Kunden in die Nutzung von Produkten und Dienstleistungen einweist
wie Komponenten cyber-physischer Systeme (CPS) zusammenwirken und wie man dies visualisiert
wie man die bestehende Vernetzung eingesetzter Software und technischer Schnittstellen analysiert, Netzwerkkomponenten auswählt und Vernetzungslösungen kundenbezogen abstimmt
wie Systemkomponenten und Netzwerkbetriebssysteme installiert, angepasst und konfiguriert werden
welche Sicherheits- und Datensicherungssysteme es gibt, wie man Gefahrenpotenziale erkennt und Zugangsberechtigungen festlegt
wie man Systeme in Betrieb nimmt und übergibt
wie man die Systemauslastung überwacht, Systemdaten erfasst sowie Systemstörungen feststellt und behebt
wie Wartungsintervalle und Prozessabläufe aufgrund von Datenauswertungen optimiert werden, wie man Schwachstellen identifiziert und Maßnahmen ableitet
wie man Angriffsszenarien in cyber-physischen Systemen (CPS) antipiziert, Anomalien in vernetzten Systemen feststellt und Sicherheitslösungen implementiert
... und vieles mehr, je nach Fachrichtung! In der Berufsschule hat man zusätzlich allgemeine Fächer wie Deutsch etc.
Ablauf der Ausbildung zum Fachinformatiker
Die Ausbildung dauert in der Regel jeweils 3 Jahre.
Teil 1 der Abschlussprüfung im vierten Ausbildungshalbjahr. Teil 2 der Abschlussprüfung am Ende der Ausbildung.