Umweltbewusstsein sollte auch bei den Weihnachtsgeschenken eine Rolle spielen, und das fängt mit der Verpackung an. Denn was die sind Weihnachtsgeschenke ohne eine schöne Verpackung? Das Auspacken an sich gehört ja zum Weihnachtsritual dazu und soll die Vorfreude steigern auf das, was sich im Inneren verbirgt.
Bei den Geschenkpapier-Farben kommen die Klassiker nie aus der Mode: Bei Rot (Dunkelrot, Bordeauxrot, Feuerrot...) und Gold hat man die größte Auswahl, Creme und Champagner, Silber, Türkis und Dunkelgrün erfreuen sich ebenfalls großer Beliebtheit. Auch Pastellfarben sind mittlerweile populär. Im Grunde ist auch beim Weihnachtsgeschenkpapier erlaubt, was gefällt.
Wer nichts extrem Buntes oder auffälliges als Geschenkverpackung haben möchte, nimmt ein zweifarbiges Papier – besonders beliebt sind weiß und gold, braun und gold, grün und gold oder rot und gold – und wählt dazu eine passende Schleife.
Muster auf dem Papier müssen nicht immer sofort auf Weihnachten schließen lassen, auch wenn Schneeflocken, Sterne, Tannenbäume oder Rentiere oft auf gemustertem Geschenkpapier zu finden sind. Auch abstrakte oder geometrische Formen sieht man oft. Je nach Farbe lassen sie sich auch für Geschenke zu anderen Anlässen nutzen.
Ob glänzend oder matt – oder gar glitzernd – bleibt dabei dem persönlichen Geschmack überlassen.
Übrigens gibt es kein "Glitzerverbot" seitens der EU – nur ein Mikroplastikverbot. Das heißt, Produkte, die Mikroplastik enthalten oder es beim Gebrauch freisetzen, dürfen seit Mitte Oktober 2023 nicht mehr gehandelt werden. Es gilt aber nur für unlösliche Partikel unter fünf Millimeter Durchmesser. Glitzer-Effekte lassen sich je nach Material auch durch andere Möglichkeiten erzielen, deshalb muss niemand Angst haben, künftig in einer glitzerlosen Welt zu leben.
Besonders nachhaltig und leicht recyclebar ist unbedrucktes Kraftpapier. Wem das zu langweilig aussieht, verschönert es mit Stickern oder malt sogar selbst Weihnachtliche Motive darauf. Es versprüht aber schon beim Ansehen einen "nachhaltigen Charme" und wirkt deshalb für sich genommen oft besser, als wenn man es mit zu vielen Ornamenten beklebt.
Bei sehr bunten Papieren ist es aber oft schwierig, eine genau passende Schleife zu finden. Es gibt auch gemusterte Schleifen oder auch fertige Exemplare, die mit einem selbstklebenden Klebestreifen versehen sind. So muss man das Geschenk nicht umwickeln und die Schleife selbst binden, sondern klebt sie einfach an der gewünschten Stelle auf das Geschenk. Diese Schleifen sind fast immer aus Plastik.
Schnüre aus Jute oder Hanf (sie passen besonders gut zum unbedruckten Kraftpapier) sind nachhaltiger als Plastik-Geschenkband.
Man kann Geschenke aber auch anders als mit Schleifen verzieren. Vom klassischen Strohstern, den man auch gleich als Deko für den Weihnachtsbaum weiternutzen kann, über kleine Engelchen oder Schneemänner bis hin zu Schneeflocken und Sternen jeder Art und Größe stehen Verzierungen für Geschenke wie Anhänger zur Auswahl. Diese sollten möglichst aus Holz sein. Auch Ornamente aus Rinde sehen sehr stylisch aus. Der floristische Fachhandel hält eine große Auswahl an Verzierungen und Ornamenten bereit, die sich optimal für Weihnachtsgeschenke eignen. Nicht nur Trockenblumen und Zweige, auch Beeren und Obst oder Gewürze werden mit wenigen Handgriffen zum perfekten Geschenk-Dekor.
Eine schöne Idee ist auch das Verzieren mit Naturmaterialien, die man selbst draußen gesammelt hat. Weiter unten haben wir noch ein paar Tipps dazu zusammengestellt.
Normales Geschenkpapier kann – im Gegensatz zu Geschenkfolien – bedenkenlos ins Altpapier gegeben werden. Vor allem, da bei der Herstellung in Deutschland ausschließlich migrationsarme Druckfarben verwendet werden. Im Altpapier trägt das gebrauchte Geschenkpapier zu der mittlerweile enorm hohen Recyclingquote von 76 Prozent bei.
Beschichtetes Papier (meist mit Kunststoff) und solches, das Metall enthält, gehört in den Restmüll. Das erkennt man meistens an einer hohen Steifigkeit oder mit diesem Trick: einfach ein Stückchen vom Geschenkpapier abreißen. Gelingt dies sehr leicht auf Anhieb und zeigt sich eine faserige Risskante, kann es ins Altpapier. Wenn das Abreißen nur sehr schwer geht oder sich das Papier dehnen lässt, gehört es in den Restmüll.
Befinden sich Glitzer-Elemente oder andere schöne Ornamente auf dem Papier, kann man diese vor dem Entsorgen auch ausschneiden und für Bastelprojekte wiederverwenden.
Zu Omas Zeiten wurde Geschenkpapier oft aufgehoben und gebügelt. Der Trend zum Mehrfachnutzen hält aber weiter an – Reste werden zum Dekorieren verwendet, man bastelt daraus eigene Weihnachtskarten, Kerzenhalter, Platzsets.
Bogenware spielt zu Weihnachten übrigens keine Rolle mehr, denn 95 Prozent der Verkäufe sind in sogenannten Consumer-Rollen mit 70 Zentimeter Breite und 1,5 bis 2 Meter Länge. Wobei es für besonders große Geschenke auch Großrollen in 100 cm Breite mit 5,0 - 10 m Länge gibt.
Bei der Qualität gibt es große Unterschiede – ob Recyclingpapier, braune Kraftpapiere, gestrichenes Papier oder mit speziellen Lacken und Folien veredeltes Papier. Omas Seidenpapiere sind im Grunde vom Markt verschwunden, aber noch erhältlich. Seidenpapier wird kaum mehr für die Außenverpackung verwendet, aber polstert immer noch gerne das Innenleben vieler Geschenke.
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Noch nachhaltiger als (Geschenk-) Papier ist es, wiederverwendbare Geschenkboxen aus Pappe zu nutzen. Es gibt sie in allen Größen und Farben, manchmal auch in ungewöhnlichen Formen. Auch sie lassen sich von den Beschenkten wiederverwenden – ob wieder als Geschenkbox, oder als ansprechende Aufbewahrung für allerlei Krimskrams im Haushalt, bleibt dabei jedem selbst überlassen.
Gerade auch für "unförmige" Geschenke (Kleidung, oder wenn die Packung des Gegenstands nicht gerade ist usw.) eignen sich Geschenkboxen aus Pappe besonders gut, denn sie geben dem Geschenk die perfekte, heute oft erwartete "Box-Form".
Auch Stoffe sind eine gute Idee, Geschenke ansprechend zu verpacken. Für DIY-Fans, die gerne nähen, eine gute Möglichkeit, Stoffreste zu verwerten. Es müssen auch nicht immer Weihnachtsmotive sein!
Ein Furoshiki ist ein quadratisches Tuch, das in Japan traditionell als Verpackung und als Tragebeutel genutzt wird. Meist einfarbig und aus Leinen gibt es jedoch mittlerweile sehr viele verschiedene Ausführungen, auch mit Muster.
Angelehnt an diese Tradition kann man hier in Europa auch folgende Idee umsetzen: unbedruckte Stofftaschen, die man normalerweise für Einkäufe nutzt! Ob ungefärbt und natürlich, oder mit geeigneten Farbenverziert, auch sie eignen sich, um Weihnachtsgeschenke darin einzuwickeln. So eine Stofftasche mit Henkeln hat dann auch einen Mehrwert nach Weihnachten, denn sie ist ein Begleiter für den Einkauf im Alltag - und somit sogar ein zusätzliches Geschenk!
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