
Auf dem Parkplatz, der am Rande der Straße Richtung Schömberg liegt, finden sich genug Parkmöglichkeiten. Hier befindet sich auch eine Bushaltestelle, die der Bus 725 Richtung Schömberg anfährt. Das Gelände, auf dem der Stollen, das Vereinsheim mit Kassenstand, Museum und die „Stollenschänke“ liegen, ist ideal für das gesellige Zusammensein, bei schönem Wetter draußen und bei Schmuddelwetter in der gemütlich eingerichteten Gaststätte der Arge Neuenbürger Bergbau e.V., dem Verein, der hier alles mit viel Liebe zum Detail betreut.
Bis 1866 war das Bergwerk in Betrieb. 1978 hat die Arge übernommen und 1985 das Besucherbergwerk eröffnet. Über letzteres freut sich noch heute Burkard Schulenberg, der samstags vor Ort ist, um anzupacken. Seit über 20 Jahren ist er in der Arge Frischglück aktiv. Er ist ausgebildeter Bergmann und hat im Ruhrgebiet gearbeitet. Durch Zufall ist er nach Neuenbürg gekommen und hat das Schild gelesen, auf dem „Frischglück“ steht. „Da hat mir das Herz gebummert und ich bin schnurstracks in die Arge eingetreten“, sagte er.

„Einmal Bergmann, immer Bergmann“ - darin sind sich Schulenberg und Andreas Seebacher einig. Seebacher ist seit 2021 erster Vorsitzender der Arge. 260 Vereinsmitglieder, davon 40 Aktive, sind aktuell in der Arge Neuenbürger Bergbau e.V. organisiert. Die Aktiven machen die Besucherführungen. Eine Arbeitsgruppe der Arge, zu der auch Burkard Schulenberg gehört, hält das Besucherbergwerk in Stand und das Gelände in Schuss, egal, ob es um Mäharbeiten oder Reparaturarbeiten am Stollen oder den Gebäuden geht, wie Seebacher erklärt: „Früher haben Schülerinnen und Schüler sowie Studentinnen und Studenten die Führungen am Wochenende gemacht. In Zukunft möchten wir wieder Schülerinnen und Schüler dafür gewinnen.“

Zu sehen gibt es auf dem Rundgang durchs Bergwerk die einzigartigen Gesteinsformationen der Neuenbürger „Glasköpfe“. Eisenerz und Schwerspat sind es auch, die dem Stollen seinen individuellen Charakter verleihen. Weil bis zur Schließung des Bergwerks 1866 nicht alles Eisenerz abgebaut worden ist, entdeckt man auch heute noch immer wieder wertvolle Schätze und Accessoires, die zeigen, wie ein Teil der Arbeitswelt früher war. Auch bei der „Abenteuer-Führung“ bzw. erweiterten Führung kann man den Berg erkunden, wie er vor rund 200 Jahren war.
An schwerer zugänglichen Teilen des Bergs, abseits der normalen Besucherstrecke, kann man sehen und entdecken, was die Bergleute damals geleistet haben. Die kleine Tour dauert zwei bis zweieinhalb Stunden; die größere drei bis dreieinhalb Stunden. Bei der ersten Tour ist der letztmögliche Führungsbeginn um 14.30 Uhr, bei der zweiten um 13.30 Uhr. Bei der klassischen Führung durch den für Besucherinnen und Besucher ausgebauten und beleuchteten Bereich muss man eine Stunde seiner Zeit mitbringen. „Je nachdem, ob es interessante Fragen gibt, dauert die Führung auch länger“, sagt Seebacher.
Momentan finden die Führungen am Wochenende, samstags und sonntags sowie an den Feiertagen, jeweils zwischen 10 und 17 Uhr, statt. Die letzte Führung beginnt bei der klassischen Variante jeweils um 16 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene neun Euro. Jugendliche von acht bis 15 Jahren zahlen sieben Euro. Kinder bis sieben Jahre haben freien Eintritt, genauso wie Menschen mit einem 100 Prozent Schwerbehindertenausweis. Bei Gruppen ab zehn Personen zahlt jede für sich acht Euro. Sie sollten sich vorher anmelden.
Wenn sie nicht gerade die Abenteuer-Führung mitmachen, können Kinder bei einer Taschenlampen-Führung mit dabei sein. Dabei erfahren sie auch, warum es im unter Tage eben keine Tierquälerei ist, einen Frosch anzuzünden. Denn dieser ist die Lampe, mithilfe derer die Bergleute sich im Dunkeln Licht machten.

Seit 2020 gibt es in Neuenbürg auch ein Museum. Der Eingang ist direkt neben der Kasse am Vereinsheim. Hier sind Mineralien aus dem Bergwerk, alte Werkzeuge, altes Rubenholz etc. zu sehen sowie viele Dinge und Accessoires aus anderen Bergwerksvereinen oder Bergwerken – unter anderem natürlich auch die „Frösche“.
„In der feuchten Luft sind keine Pollen und das entlastet Asthmatiker und COP-Patienten“, sagt Andreas Seebacher. Wer seiner Gesundheit noch etwas Gutes tun möchte, kann von Neuenbürg aus über den Frischglückpfad hoch zum Bergwerk wandern. Der geht von Neuenbürg Süd, die Waldrennacher Steige geradeaus bergan und dann hoch bis zum Parkplatz. Dass das Konzept der Arge aufgeht, beweist auch der Zuspruch des Publikums. Momentan liegen die Zahlen bei zwischen 516.000 und 517.000 Besucherinnen und Besuchern seit 1985. „Den 520.000 Besuchern möchten wir evtl. ehren“, sagt Seebacher. Na, dann: Glück auf!
Besucherbergwerk Frischglück
75305 Neuenbürg im Schwarzwald
Info@frischglueck.de
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