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Humorvolle Einfältigkeit: Die Legende der sieben Schwaben

In diesem Artikel der Serie "Unnützes Heimatwissen" finden wir heraus, was sieben Schwaben mit dem Ungeheuer vom Bodensee zu tun haben.
Die "Sieben Schwaben" ist ein Märchen der Gebrüder Grimm. Die Männer hat es offenbar bis zum Fehrbelliner Platz in Berlin-Charlottenburg gezogen.
Die "Sieben Schwaben" ist ein Märchen der Gebrüder Grimm. Die Männer hat es offenbar bis zum Fehrbelliner Platz in Berlin-Charlottenburg gezogen.Foto: BACW/von Kentzinsky

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Das Schwabenländle und seine Bewohner*innen haben so ihre Eigenheiten, auf die sie durchaus stolz sind. Zwischen der Kehrwoche, ihrer Liebe zur Sparsamkeit und dem Arbeitsfleiß der „Schafferle“ ist ihre humorvolle Art Nicht-Schwaben am sympathischsten. Das Märchen der Brüder Grimm über die sieben Schwaben soll dementsprechend lustig sein und Schwaben und Nicht-Schwaben als Satire unterhalten.

Eine Reise ins Ungewisse

Es waren einmal sieben Schwaben, die als Helden gefeiert werden wollten und sich deshalb auf die Reise an den Bodensee begaben, um das dort heimische Ungeheuer zu besiegen. Damit sie für das Abenteuer bestens ausgestattet sind, ließen sie einen sieben-Mann-langen Speer anfertigen. Diesen trugen sie gemeinsam im Gänsemarsch ins Abenteuer. Die Männer kamen aus unterschiedlichen Ecken des Schwabenlands: Um sie auseinander halten zu können, hatten sie deshalb ihrer Eigenheiten entsprechende Spitznamen.

Komplikationen unterwegs

In der etwa zwei Jahrhunderte alten Legende soll es heißen, dass sich die sieben Männer auf ihrem Abenteuer unterschiedlichen Herausforderungen stellen mussten. Während die Aufgaben in den Köpfen der Schwaben auf dem ersten Blick fast unmöglich erschienen, waren sie in Wirklichkeit hingegen meist trivial. Ein unüberquerbarer See entpuppte sich als ein Meer aus blau-blühenden Flachsblumen und das Trommeln der Feinde war doch bloß das Brummen eines Insekts.

So kam es dazu, dass sie auf einen Bären trafen, der zum Vorteil der Gruppe bereits tot war und dem sie das Fell über die Ohren zogen. Als sie nach einer langen Reise endlich am Bodensee ankamen, sahen sie auch prompt das Ungeheuer: einen Hasen. Der stand auf seinen Hinterpfoten und trat beim Anblick der vor Angst zitternden Schwaben seinen Rückzug an. Die triumphierenden Abenteurer sahen dies als Sieg, denn sie hatten das Untier nun mal in die Flucht geschlagen.

Die Tradition der sieben Schwaben werden in manchen schwäbischen Orten noch am Leben gehalten. Auf dem Bild zu sehen ist die Trommgesellenzunft Munderkingen bei einem Fasnetsumzug.
Die Tradition der sieben Schwaben werden in manchen schwäbischen Orten noch am Leben gehalten. Auf dem Bild zu sehen ist die Trommgesellenzunft Munderkingen bei einem Fasnetsumzug.Foto: Trommgesellenzunft Munderkingen e.V.

Mut und Ruhm

Um an den heldenhaften Erfolg der sieben Schwaben zu erinnern, hingen sie zur Einfachheit das Bärenfell und ihren riesigen Speer als Trophäen in die naheliegende Heiland-Kapelle. Diese gibt es inzwischen zwar nicht mehr, doch die Legende der lustigen Schwaben wird noch heute erzählt. Und Eines muss man ihnen lassen: Selbst wenn sie zunächst einfältig wirken, kann man ihnen ihren humorvollen Mut nicht abstreiten.

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von Redaktion NUSSBAUMHannah Schmidt
07.11.2024
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