Unterwegs in BW

Jacqueline on Tour: Durch das Würzbacher Moor

Eine mystische Waldinsel ... Mit unserer Wanderexpertin Jaqueline Geisel geht es durchs Würzbacher Moor.
Mit Moos bewachsenes Alt- und Totholz im Wald
Mystisch schön. Mit Moos bewachsenes Alt- und Totholz im Naturschutzgebiet Würzbacher Moor.Foto: Jacqueline Geisel

Jahrelang bin ich immer wieder mit dem Auto durch Oberreichenbach und die Ortsteile gefahren – oder daran vorbei. Natürlich habe ich von der Straße aus die schönen Bäume bewundert. Die sind aber eigentlich nichts Besonderes im Schwarzwald, oder doch? Hätte ich nur früher einmal genauer hingeschaut, denn nur wenige Meter neben der Verbindungsstraße zwischen Oberreichenbach und Würzbach, etwa auf halber Höhe zwischen beiden Ortsteilen, liegt ein Ort, der auf der Karte nur mit „Waldmoor-Torfstich“ betitelt ist …

Eine Frau geht auf einem Waldweg und streckt die Hände seitlich über ihren Kopf.
Der Bewuchs reicht bis an die Wege. Wurzeln und kleine Pfützen auf dem Weg erfordern festes Schuhwerk und eine gute Trittsicherheit.Foto: Jacqueline Geisel

Mitten im Nirgendwo

Die Infotafel an dem kleinen, fast schon mystisch wirkenden Abzweig vom Hauptweg in den Wald hinein verrät mir mehr: Es handelt sich um ein Naturschutzgebiet und einen Bannwald. Ein gemütlicher, ebener Rundweg mit schön ausgetretenen, naturbelassenen Pfaden führt mich weiter hinein in diese auf magische Weise düstere, von der Zivilisation abgeschnittene Welt. Die Geräusche der Straße sind schnell verschwunden und schon bald vergessen Wanderer, dass sie hier eigentlich zwischen zwei Gemeinden unterwegs sind.

Ein von Wurzeln durchzogener Weg durch den Wald.
Der von Wurzeln durchzogene Weg führt durch den Bannwald.Foto: Jacqueline Geisel

Durchs Totholz

Die hohen Bäume und der Bewuchs, der bis an die Wege reicht, sodass man nicht einmal die Arme ausstrecken kann, ohne eine Pflanze zu berühren, hüllen mich förmlich ein. Der weiche, feuchte Weg dämpft meine Schritte und gibt stellenweise ein lustiges, matschiges „Pfff“ von sich. Die kleinen Pfützen fordern einen geradezu heraus, einen Sprung zu wagen. Aber Vorsicht: Zusammen mit den Wurzeln, die sich malerisch über den Weg schlängeln, birgt das Moor so manche Stolperfalle. Festes Schuhwerk und gute Trittsicherheit sind also Pflicht.

Im Wald liegt ein umgestürzter alter Baum. Die mit Moos bewachsene Wurzel bildet ein Tor.
Ein Tor aus Totholz und Moos.Foto: Jacqueline Geisel

Zeit mitbringen

Der Rundweg an sich ist jedoch kurz und ohne Anstrengung zu bewältigen, dennoch braucht man selbst als erfahrener Wanderer hier einiges an Zeit. Was das Moor für mich so besonders gemacht hat, waren die vielen Details: Die regelrechten Wiesen aus Moos, die kleinen Wasserläufe – verbunden mit der Suche nach der in der Nähe liegenden Reichenbachquelle –, das bewachsene Alt- und Totholz und die abwechslungsreichen Wege lassen einen immer wieder innehalten. Dieser kleine Naturschatz ist mindestens einen, wenn nicht mehrere Besuche wert.

Eine Frau fotografiert im Wald.
Immer wieder innehalten. Der Weg durch den Naturschatz bietet viele wunderbare Fotomotive.
von Jacqueline Geisel
11.11.2025
Kategorien
Freizeit & Unterhaltung
Heimat entdecken
Unterwegs in BW
Passende Themenseiten
Deine Saison
Deine Saison
Feste, Märkte & Traditionen
Feste, Märkte & Traditionen
Freizeit & Unterhaltung
Freizeit & Unterhaltung
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto