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Maislabyrinth am Bolzhof in Dettenheim

Labyrinthe bieten uns seit jeher eine Faszination. Eine besondere Form des Labyrinths stellt das Maislabyrinth am Bolzhof in Dettenheim dar.
Maisfeld, Gänge in einem Maisfeld
Jana und Moritz Hager planen und gestalten das Labyrinth in Dettenheim jedes Jahr neu.Foto: fri

Maisfelder gehören ganz selbstverständlich zum Landschaftsbild, sowie man einen Ort verlässt. Zwischen Getreidefeldern und Wiesen stehen die robusten Stängel mit ihren großen, schmalen Blättern und den charakteristischen Kolben. Die meisten dieser Kolben werden später allerdings nicht im Kochtopf landen, sondern eher als Futter- oder als Energiemais verwendet werden. Der beliebte Zucker- oder Gemüsemais wächst bei uns eher selten. Doch sie können auch Rätselspaß bieten, so wie das Maislabyrinth am Bolzhof in Dettenheim.

Schon nach wenigen Metern auf dem Weg ins Labyrinth stehen die Besucher und Besucherinnen zwischen gut zweieinhalb Meter hohen Pflanzen, die nur wenige Meter Sicht zulassen. Ein schmaler Weg führt hindurch und verzweigt sich immer wieder. Mal führt er in eine Sackgasse, mal geht es weiter und es wartet eine Belohnung: Insgesamt acht Stationen gilt es im weit verzweigten Labyrinth des Bolzhofs zu finden. Die ganz Kleinen können hier ihre Stempelkarte abstempeln, auf die Größeren warten Rätsel- und Wissensfragen – dieses Jahr zum Thema Mais und Essen.

Jedes Jahr ein neues Labyrinth

Rund eineinhalb Stunden dauert es, alle Stationen auf dem 10 000 Quadratmeter großen Gelände zu finden, sagt Jana Hager. Zusammen mit ihrem Mann Moritz plant und gestaltet sie jedes Jahr ein neues Labyrinth. Bisher haben die beiden Luftbilder genutzt, die Wege eingezeichnet und dann die Pflanzen rausgehackt. Seit diesem Jahr wird GPS eingesetzt: Der Traktor sät die Maiskörner genau so ein, dass später die Wege freibleiben.

Einziger Orientierungspunkt ist der mehrere Meter hohe hölzerne Aussichtsturm im Feld. Der bietet eine schöne Aussicht über das Laybyrinth und zum Bolzhof, doch verrät er nicht die Wegführung oder die Orte, an denen die Stationen versteckt sind. Zu dicht stehen die Futtermaispflanzen mit ihren dicken Kolben.

So richtig verirrt hat sich im Labyrinth aber noch niemand, sagt Jana Hager. Wer seinen Weg gefunden hat, kommt wieder zum Ausgangspunkt zurück und wird mit einem fröhlichen „Thank God – you are back!“ verabschiedet. Das Maislabyrinth auf dem Dettenheimer Bolzhof ist noch bis Ende September geöffnet.

Maislabyrinth am Bolzhof

  • Bachwiesenfurth 1, Dettenheim
  • freitags, samstags 15:00–18:00 Uhr
  • sonntags 12:00-17:00 Uhr
  • geöffnet bis Ende September
  • Weitere Infos und Eintrittspreise
  • www.maislabyrinth-bolzhof.de
Ein Maiskolben in einem Feld.
Lange Blätter, charakteristischer Kolben: fast reifer Futtermais auf einem Feld.Foto: fri

Wie der Mais zu uns kam

Mais wird in Deutschland noch nicht sehr lange angebaut. Bis in die 1960er Jahre war er nur wenig bekannt, denn den Pflanzen war es viel zu kalt. Erst mit der Züchtung weniger empfindlicher Sorten begann der Boom des Mais.

Ursprünglich stammt der Mais aus Mexiko. Vor Jahrtausenden waren die Kolben nur ein paar Zentimeter groß, hatten wenige Reihen und kleine Körner. Für die Indios bildete der wilde Mais die Grundlage ihrer Ernährung. Sie züchteten ihn weiter, bis die Kolben die heutige Größe erreichten. Sie legten künstliche Bewässerungssysteme an und konnten so zweimal pro Jahr ernten.

Auf einem Viertel aller Felder in BW

Nach der Entdeckung Amerikas 1492 kam der Mais mit den Eroberern nach Europa. Zunächst nach Südeuropa, wo er sich dank des wärmeren Klimas gut anbauen ließ. Schnell verbreitete er sich und wurde vielerorts zum Hauptnahrungsmittel – eine ungesunde Idee, denn in der Folge kam es zu einseitiger Ernährung mit der schweren Mangelerkrankung Pellagra. Die Europäer hatten zwar den Mais mitgebracht, aber nicht beachtet, wie man ihn verarbeitet.

Heute wächst in Baden-Württemberg auf einem Viertel aller Felder Mais; weltweit ist es das am meisten angebaute Getreide.

von fri
17.09.2025
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