Kultur

Nachts im Museum: Baden-Württembergs Museen laden ein

Baden-Württemberg ist reich an Kultur und verfügt über eine Museumslandschaft, die zu einer Zeitreise durch 40.000 Jahre Geschichte einlädt.
Nachts im Museum: Baden-Württembergs Museen laden ein. Im Bild: Das Limesmuseum in Aalen.Foto: Tobias Holzinger

Und da die Vergangenheit nicht schläft, wenn in den Ausstellungen und Sammlungen das Licht ausgeht, bieten verschiedene Museen auch nach Sonnenuntergang besondere Kulturerlebnisse. Oft braucht es dafür nicht viel mehr als eine funktionierende Taschenlampe.

Es werde Licht: Lichtermuseum Walldürn-Wettersdorf

Laternen, Lampen, Leuchter, Feuerzeuge, Streichholzhalter, Wachsstöcke, Kerzen … über 2.000 Objekte sorgen im Lichtermuseum in Walldürn-Wettersdorf im Odenwald für erhellende Momente. Zwar nicht bei Nacht, aber da sich hier wirklich alles rund ums Licht dreht, darf es in dieser Aufzählung trotzdem nicht fehlen. Die Initialzündung für die Sammelleidenschaft von Museumsinitiator Walter Frenzl war eine Petroleumlampe der American Railroad. Dazu gesellten sich über die Jahre viele weitere Leuchtmittel und Kuriositäten. Heute leitet seine Tochter Dorothea Berberich das kleine Spezialmuseum.

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Zeitreise per Taschenlampe: Federseemuseum Bad Buchau

Wenn sich Fuchs und Hase „Gute Nacht“ sagen, geht es im Federseemuseum in Bad Buchau erst richtig los: Ab 22 Uhr können Museum und Freigelände am Freitag, 20. Juni, bei der einstündigen Führung „Nachts im Museum“ im Dunkeln erkundet werden. Die Tour führt von der Eiszeit bis zu den Kelten und stellt interessante Artefakte ins Scheinwerferlicht. Wer dabei sein will, sollte seine Taschenlampe daher nicht vergessen – das gilt für kleine wie für große Geschichtsfans. Außerdem ist eine telefonische Anmeldung erforderlich. Dann steht der nächtlichen Zeitreise aber nichts mehr im Wege. Weitere Infos gibt es hier.

Funkelnde Steinwelt: Bei Sternenlicht im Urweltsteinbruch Holzmaden

Kristalle, Fossilien und Mineralien sind die Stars des Urweltsteinbruchs Holzmaden im Vorland der Schwäbischen Alb. Ausgestattet mit Hammer und Meißel kann man sich dort auf die Suche nach 180 Millionen Jahre alten Versteinerungen begeben oder im Museum Meteoriten aus dem Weltraum bestaunen. Einmal im Monat bekommen Nachwuchsforscherinnen und -forscher dazu sogar nachts Gelegenheit und können, begleitet von spannungsgeladener Musik, Geheimnisse aus längst vergangenen Zeiten ans Sternenlicht befördern.

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Kristalle, Fossilien und Mineralien sind die Stars im Umweltmuseum Hauff.
Kristalle, Fossilien und Mineralien sind die Stars im Umweltmuseum Hauff.Foto: Tobias Tropper

Gute-Nacht-Geschichte: Unimuseum im Schloss Hohentübingen

Mit Einbruch der Dunkelheit erwacht im Schloss Hohentübingen historischer Spuk: Eiszeitfiguren tanzen zu den leisen Klängen einer Knochenflöte im Licht der Taschenlampen und auch in den Sarkophagen der Mumien scheint sich etwas zu regen. Im Schutz der Nacht offenbart das Unimuseum seine jahrtausendealten Geheimnisse auf andere Art. Begleitet von spannenden Geschichten, können sich Abenteurer zwischen 5 und 12 Jahren hier in den Wintermonaten auf eine nächtliche Zeitreise begeben, die in die Steinzeit, ins Alte Ägypten und ins antike Griechenland führt.

Tierisches After-Work: Naturkundemuseum Stuttgart

Am Stuttgarter „Grünen U“, in direkter Nachbarschaft zum zoologisch-botanischen Garten „Wilhelma“, liegt das Schloss Rosenstein. Seit 1954 ist dort die biologische Sammlung des Staatlichen Museums für Naturkunde untergebracht, die sich mit der heutigen Tierwelt und ihren Lebensräumen befasst. Ganz anders als bei Tag kann man das Museum beim abendlichen After-Work erleben. Mit einem Glas Wein in der Hand geht es dabei auf eine unterhaltsame Feierabend-Führung durch die Lebensräume der Erde. Von den tropischen Regenwäldern bis in die Eiswüsten der Polargebiete.

Nachtkultur für Nervenstarke: Museum Narrenschopf Bad Dürrheim

Riesenhafte Strohbären, hässliche Hexen und unheimliche Teufel: Manche der Narrenfiguren im Museum Narrenschopf in Bad Dürrheim können einen schon bei Tag das Gruseln lehren. Noch unheimlicher erscheinen sie bei einer nächtlichen Tour durch die Fastnachtsausstellung. Welche Gestalten dabei im Einzelnen aus der Dunkelheit auftauchen, wird vorab genauso wenig verraten wie die Geschichten, die dahinterstecken. Sonst wäre es schließlich auch nur halb so schaurig-schön. Einige Taschenlampen stehen zur Verfügung, es dürfen aber auch eigene mitgebracht werden.

Nichts für schwache Nerven: der Teufel bei Nacht im Museum Narrenschopf Bad Dürrheim.
Nichts für schwache Nerven: der Teufel bei Nacht im Museum Narrenschopf Bad Dürrheim.Foto: Peschke

Nacht der Nostalgie: Nordracher Puppen- und Spielzeugmuseum

Gaby Spitzmüller, Ehrenbürgerin der Gemeinde Nordrach, eröffnete im Jahr 1991 ein Puppen- und Spielzeugmuseum, das heute über 3.500 Exponate umfasst. Die liebevoll gestaltete Sammlung zeigt Puppen und Teddys in verschiedenen Szenerien. Typische Schwarzwaldmotive treffen auf exotische Welten, Meissner Porzellan-Figuren auf märchenhafte Marionetten und preisgekrönte Unikate auf kreative Künstlerpuppen. Im Rahmen der Museumswochen der Ferienregion Mittlerer Schwarzwald können Erwachsene hier bei einer Taschenlampenführung eine Nacht voller Nostalgie und Magie erleben.

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Führung im Dunkeln: Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck

Aus dem Schwarzwald, dem Hegau, dem Donaubergland und von der südlichen Schwäbischen Alb stammen die 25 Gebäude für das Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck im Naturpark Obere Donau. Die Häuser wurden unter anderem mittels Befragung der früheren Bewohnerinnen und Bewohner originalgetreu eingerichtet. Auch eine Schmiede, ein Schul- und Rathaus sowie ein ländliches Kaufhaus gibt es hier. Bei einer kulturhistorischen Führung durch das nächtliche Museum kann man am Mittwoch, 29. Oktober, erleben, wie die Welt ohne elektrisches Licht aussah und Licht ohne Strom erzeugt wurde.

Alles leuchtet: Nachts-im-Museum-Trilogie in Aalen

Gleich drei Museen kann man am Samstag, 22. November, bei der Mini-Museums-Nacht „Alles leuchtet!“ in Aalen auf der Ostalb erleben. An diesem Abend bleiben die Lichter im „explorhino“-ScienceCenter, im Limesmuseum und im Tiefen Stollen länger an und es warten besondere Lichtblicke auf die Besucherinnen und Besucher. Im Tiefen Stollen bieten Führungen im Schein der Grubenlampen ein einmaliges Erlebnis. Das Limesmuseum präsentiert die Geschichte der Römer in einem neuen Licht. Und in der interaktiven Ausstellung des „explorhino“ bringt eine Wissenschaftsshow die Augen von Jung und Alt zum Leuchten.

Eine Taschenlampenführung im Puppenmuseum Nordrach.
Eine Taschenlampenführung im Puppenmuseum Nordrach.Foto: Tourist-Info Nordrach
von tmbw/red
03.06.2025
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