Närrische Tage

Närrische Geschichte: woher kommt der Fastnachtsbrauch?

Ist das närrische Treiben eine Jahrhunderte alte Tradition oder einfach nur ein wiederbelebter Brauch? Ein Fastnachtsforscher klärt auf.
Fastnachts-Narr beim Umzug
Fastnachts-Narr beim UmzugFoto: Manu1174/E+

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Wo die Wurzeln der "Verkehrten Welt" liegen, erklärt der Münchener Literaturhistoriker und Fastnachtsforscher Dietz-Rüdiger Moser folgendermaßen: Was im Fasching eigentlich gezeigt werde, sei die Welt, wie sie eben nicht sein sollte. Bis zum Aschermittwoch dürfen sich die Menschen das sündige Leben anschauen.

Woher kommt der Ausdruck "Karneval"?

Ist der Fasching also ein großes szenisches "So nicht, liebe Leute?" Oder ist er nichts anderes als die Mahnung an das bevorstehende Fasten? Denn: Karneval als Kurzform von "Carne vale" bedeutet: "Fleisch, lebe wohl!"

Sicher ist: Einen Rollentausch gab es zu allen Zeiten, in allen Gesellschaftsformen. Gegensätze von hoch und niedrig, arm und reich, männlich und weiblich wurden jedes Jahr für eine bestimmte Zeit auf den Kopf gestellt. Männer verkleideten sich als Frauen, Bettler als reiche Kaufleute und Kinder als Könige. Spätestens seit der Reformation war Schluss mit lustig. Auch heute ist der Fasching weitgehend auf die katholischen Gebiete begrenzt.

Frauen verkleiden sich an Fasching als Männer und umgekehrt
An Fasching steht alles Kopf: Unter anderem verkleiden sich Frauen als Männer und umgekehrt.Foto: HbrH/iStock/Getty Images Plus

Unterschiedliche Ausdrücke für das gleiche Brauchtum

Die Begriffe Fastnacht, Fasching und Karneval beziehen sich auf das Gleiche und bezeichnen den Termin (die Vorfeier der Fastenzeit), einen zentralen Bestandteil der Bräuche (den Fastnachtstrunk „vastschanc“ – daher Fasching) und ihren Sinn: die Reinigung von der fleischlichen Lust „carne levare“ – Karneval. Sie dürfen trotz ihrer regionalen Ausprägungen gleichgesetzt werden.

Und sicher ist auch: Fastnacht, Fasching oder Karneval - die einen lieben es, die anderen nicht. Und Deutschland ist noch immer geteilt, nämlich in einen faschingsseligen katholischen und einen faschingsabstinenten protestantischen Teil. Die Alternative heißt: Mitmachen oder verreisen.

Fasnet & Co. gehören zu Baden-Württemberg

Wer sich aber zu Fastnacht gerne und aus Überzeugung „zum Narren macht“, der hat insbesondere im Südwesten vielerorts Gelegenheit, sich ins bunte Treiben zu stürzen. Die Fasnet gehört in Baden-Württemberg so selbstverständlich zum Jahresfestkalender wie Weihnachten und Ostern. Die Tradition der ebenso zahlreichen wie vielfältigen „Hästräger“ wird in der schwäbisch-alemannischen Fasnet hochgehalten - zur Freude von Einheimischen und Touristen. Auf den Straßen und in den Gaststuben der Region wird an den tollen Tagen ausgiebig gefeiert.

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17.02.2020
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