Saisonales & Feiertage

Nr. 5: Oma, Lukas und die Weihnachtsbäckerei

In der Weihnachtsbäckerei gibt es bekanntlich manche Kleckerei. So auch bei Lukas und seiner Oma, die Erdme Hermann gemeinsam backen lässt.
Großmutter und Enkel in einer weihnachtlich geschmückten Küche beim Plätzchenbacken
In der Weihnachtsbäckerei gibt es bekanntlich manche Kleckerei. So auch "Oma, Lukas und die Weihnachtsbäckerei", einer Geschichte von Erdme Hermann aus Edingen-Neckarhausen.Foto: NM/KI-unterstützt

Oma, Lukas und die Weihnachtsbäckerei

Zimt- und Nelkenduft waberte durch die Küche, als Lukas um die Ecke des Küchenschranks linste. Oma war am Backen! Seit Tagen! Vanillekipferl, Hildabrötchen und Schwarz-Weißgebäck. Lukas konnte es kaum erwarten, endlich mitmachen zu dürfen. Oma hatte ihm versprochen: „Die Lebkuchen machen wir dieses Jahr zusammen. Aber bis dahin brauche ich viel Platz in der Küche zum herumwirbeln.“

Und das tat sie. Wie gesagt seit Tagen! Ob sie es vergessen hatte? Übermorgen war doch schon Heiligabend. „Lukas, ich weiß, dass du dich da rumdrückst“, sagte Oma plötzlich. Lukas zuckte zusammen: „Wie hat sie das wissen können?“, dachte er verdutzt.

Oma drehte sich um und lächelte ihn an: „Ich weiß immer, wenn du dich hinter mir versteckst. Das ist meine Superkraft.“ Gedanken lesen konnte sie offenbar auch, merkte Lukas in Gedanken an. „Morgen, Lukas, morgen bist du dran, dann machen wir die Lebkuchen“, fügte sie hinzu.

„Ehrlich, Oma?“, Lukas war sich sicher, diese Nacht nicht schlafen zu können. Irgendwann schlief er dann natürlich doch ein.

Die Zeit bis zum Nachmittag wollte und wollte nicht vergehen. Endlich rief Oma ihn in die Küche. „Oma!", staunte Lukas. Die ganze Küche war mit Weihnachtsdeko geschmückt. Hier ein paar Wichtel, dort eine Lichterkette, hinten ein Ensemble aus Bäumchen und Kerzen. „Warte“, Oma grinste breit, „das Beste kommt noch!“ Und sie drückte den Knopf der Stereoanlage. Es erklang „Leise rieselt der Schnee“. „Ohne Weihnachtslieder fehlt doch was. Jetzt haben wir die passende Stimmung für Lebkuchen“, sie strahlte Lukas an.

Lukas dachte, dass das ja noch viel schöner war, als er es sich ausgemalt hatte. Und dann ging es los. Alles abwiegen (Oma half ihm ein wenig beim Ablesen der Waage), den Teig zusammenkneten (hier lösten sie sich zwischendurch ab) und dann ausrollen und ausstechen. Die Zeit verging wie im Flug und als das erste Blech aus dem Ofen kam, duftet es herrlich würzig nach Zimt, Nelken und Ingwer. „Lukas, die sind perfekt geworden. Viel besser als sonst. Und weißt du, warum?“, fragte Oma. „Nein, warum?“, antwortete Lukas nach kurzer Bedenkzeit. „Weil da die Liebe von zwei drinsteckt!“ Oma lachte.

Als sie beim Kakao saßen und die ersten Lebkuchen probierten, sagte Lukas: „Oma, ich glaube, ich brauche kein Weihnachtsgeschenk.“ „Was? Wie kommst du darauf?“, Oma sah ihn erstaunt an. „Weil ich das schönste Geschenk gerade bekommen habe. Das Backen mit dir!“

Oma sah ihn gerührt an, sogar eine kleine Träne glitzerte im rechten Auge. Dann stahl sich aber ein kleines Lächeln in die Mundwinkel. „Dann kann der Weihnachtsmann dein Geschenk also jemand anderem schenken?“ „Äh, naja“, stotterte Lukas, „es wäre trotzdem schön, morgen was auspacken zu können.“ Einen Moment sahen sie sich prüfend an, dann mussten sie herzhaft lachen.

Erdme Hermann, Edingen - Neckarhausen

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von Erdme Hermann
08.11.2025
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