„Saeid Fazloula hat durch den Sport Zugang zur Gesellschaft gefunden“, sagt Oberbürgermeister Frank Mentrup beim Empfang der Stadt Karlsruhe zu Ehren der vier Karlsruher Sportler, die sich zur Teilnahme an der Olympiade in Paris qualifizieren hatten.
Saeid Fazloula ist einer von ihnen. Der aus dem Iran geflüchtete Kanute startete im Flüchtlingsteam des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). 36 Sportler aus elf Ländern repräsentierten die über 100 Millionen weltweit vertriebenen Menschen bei dem Olympischen Spielen. Saeid Fazloula hat Lokalmatador schriftlich Fragen beantwortet.
Saeid Fazloula: Ich habe mein Ziel erreicht, ins Viertelfinale zu kommen, und bin mit meiner Leistung zufrieden. Ich habe meine sportliche Karriere bei den Olympischen Spielen in Paris beendet und konzentriere mich jetzt auf neue berufliche Möglichkeiten und mein Privatleben.
Fazloula: Nach zehn Jahren aktiver Karriere in Deutschland, insbesondere in Karlsruhe, bleibe ich den Rheinbrüdern treu und bin im Gespräch, wie ich sie unterstützen kann, während ich auch Vollzeit arbeite.
Fazloula: Ich habe von 2018 bis 2024 eine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann gemacht und arbeite jetzt als Betriebsfitnesscoach bei einer Firma.
Fazloula: Ich betrachte meine sportlichen Erfolge als besonders, da ich in Deutschland bei null angefangen habe. Ich bin stolz auf meinen Weg als Flüchtling und meine Teilnahme an zwei Olympischen Spielen.
Fazloula: Ich wünsche mir mehr Dialog und weniger Aggression im Umgang mit politischen und sozialen Problemen im Sport.
Fazloula: Mein ursprüngliches Ziel war es, nach Großbritannien zu gehen, aber ich bin froh, in Deutschland leben zu können. Ich betone die Bedeutung von Integration und Akzeptanz der deutschen Kultur, während ich meine iranische Identität privat lebe.
Fazloula: Ich habe einen Antrag auf Einbürgerung gestellt und warte auf die Antwort, fühle mich jedoch bereits als Teil der deutschen Gesellschaft.
Fazloula: Ich habe meine Flucht als notwendig empfunden, um weiterzuleben, und habe gelernt, flexibel auf Herausforderungen zu reagieren.
Fazloula: Ich bin mir bewusst, dass die Regierung über die Situation informiert ist, und es gibt eine Zusammenarbeit zwischen Schleppern und der Regierung, was dazu führt, dass Menschen leiden.
Fazloula: Die Ursachen liegen in der Armut der Menschen. Wenn sie ihre normalen Jobs und Einkommen hätten, würden sie nicht mit der Diktatur zusammenarbeiten. Viele sind gezwungen, dies zu tun, um zu überleben, während andere es aus Überzeugung tun.
Fazloula: Ich habe meine Geschichte erzählt, um Menschen aufmerksam zu machen und zu zeigen, dass alles möglich ist.