
Genervt vom Gedanken an einen Einkaufsmarathon, bei dem du für mehr oder weniger vertraute oder auch relativ fremde Personen diverse Weihnachtsgeschenke besorgen musst? Oder bereitet es dir Kopfzerbrechen, wie du anderen eine Freude bereiten kannst? Wir haben hier ein paar Tipps zusammengestellt, wie man dem Einkaufsstress entgehen und sich so manche Grübelei ersparen kann - und den Beschenkten positiv in Erinnerung bleibt.

Behalte beim Grübeln über ein Geschenk den Geschmack der zu beschenkenden Person im Blick, statt dich vorrangig nach deinem eigenen zu richten. Beispiel: Wer sich am liebsten mit Naturprodukten umgibt, wird wenig Gefallen an einem glitzernden Strass-Engel finden können.
Ein Geschenk sollte ungeachtet des Wertes sowohl bei Beschenkten als auch bei Schenkenden ein gutes Gefühl auslösen. So kann zum Beispiel ein zu großzügiges und teures Präsent andere in Verlegenheit bringen. Da wird die Freude bei vielen deshalb getrübt, weil sie befürchten, sich nicht entsprechend revanchieren zu können. Solche Überlegungen erübrigen sich selbstverständlich bei Geschenken an Kids und Jugendliche.
Achte auf den Vertrautheitsgrad zur oder zum Beschenkten. Allzu "intime" Gaben sind unter relativ Fremden unangebracht. Dazu zählen zum Beispiel unter Umständen auch Kleidung und Parfüm. Beziehe auch den Rahmen, in dem das Geschenk ausgepackt wird, in die Überlegungen ein. Beispiel: Ein ausgefallenes Dessous-Teil mag bei Paaren durchaus Freude bereiten können. Dennoch kann das Öffnen des Päckchens vor den Augen etwa aller Mitglieder des erweiterten Familien-Clans unterm Weihnachtsbaum unter Umständen als peinlich empfunden werden.

Oft empfiehlt es sich, direkt ein Umtauschangebot zu unterbreiten, etwa bei Kleidungsstücken. Auch bei anderen Gaben kann ein solcher Hinweis den Beschenkten unter Umständen viel unangenehmes Nachdenken mit dem Tenor: „Darf ich wohl danach fragen, oder ist das beleidigend?“, ersparen. Und manchmal hat man den Geschmack einfach so gut getroffen, dass die Beschenkte oder der Beschenkte ein Buch oder ähnliches einfach schon hat. Da ist ein Tausch gegen ein anderes der Wahl absolut legitim.
Um Fehlgriffe bei der Auswahl eines Geschenks zu vermeiden, sind Gutscheine und Geldgeschenke inzwischen einfach Klassiker. Gerade Letztere werden – besonders von Jugendlichen – oft gewünscht, um auf etwas „Größeres“ hinzusparen oder um "peinliche" Geschenke zu vermeiden. Ein „aufgeladenes“ Plastikkärtchen oder einen im Geschäft vorgedruckten Gutschein ist allerdings wenig sexy. Noch schlimmer: Einen Geldschein auf „Trinkgeldmanier“ in die Hand drücken.
In solchen Fällen macht es der Look: Mit einer liebevollen Verpackung, etwas Fantasie und Kreativität wird auch ein Scheckärtchen oder ein Geldschein zum Hingucker - und das ist sogar für Ungeübte zu schaffen. Schon eine hübsche Hülle oder eine zusätzliche, handschriftliche Karte werten das Ganze auf. Und wenn alle Stricke reißen, hilft der Gang zum Blumengeschäft: Einfach den Gutschein oder das Geld in einen Strauß oder an einen dekorierten Tannenzweig binden lassen.
Überlege, ob es dir möglich ist, etwas zunehmend wertvoller werdendes zu verschenken: Zeit – und zwar deine. Das geht mit einem Gutschein - selbst geschrieben, gedruckt oder kreativ gestaltet. Angefangen bei Angeboten wie Babysitten, Blumengießen während des Urlaubs, Schneeschieben, Nachhilfestunden fürs Patenkind in einem bestimmten Fach über eine Einladung ins Theater oder Kino, einen Zoo- oder Zirkusbesuch, eine gemeinsame Radtour oder einen Spaziergang bis hin zu längeren Reisen ist die Bandbreite riesengroß. Achte bei der Auswahl jedoch darauf, dass der oder dem Beschenkten keine Zusatzkosten entstehen. Also bei eine Karte für ein Musical in XY sollte die Fahrt schon mit drin sein. Und: Denken Sie daran, den oder die Beschenkten von Zeit zu Zeit zu erinnern, den Gutschein einzulösen!

Zeit steckt auch in selbstgemachten Präsenten. Je nach Begabung können das Leckereien sein wie Marmelade, Pralinen sowie Plätzchen, Kuchen, Likör, Säfte und anderes. Bei entsprechend handwerklichem oder künstlerischem Talent bieten sich auch Ziergegenstände und Dekoelemente an. Dass sich bei solchen dilettantisch Zusammengebasteltes verbietet, versteht sich von selbst. Die richtige Selbsteinschätzung für die eigenen Fähigkeiten ist hier also gefragt. Davon ausgenommen ist selbstverständlich Selbstgewerkeltes oder Gemaltes von Kindern.
Lege einen „Geschenke-Fundus“ an, der das ganze Jahr über mit kleineren oder auch größeren Gaben bestückt werden kann. Besonders geeignet ist das mit Blick auf vertraute Personen, deren Vorlieben oder Hobbys du kennst. Beispiel: Ein Familienmitglied mit Sammelleidenschaft. Wann immer dir ein entsprechendes Teil unterkommt, das diese Sammlung erweitern könnte, und dessen Kauf der Geldbeutel zulässt, „bunkere“ es. So steht nicht nur im passenden Moment – Geburtstag, Namenstag, Weihnachten, Muttertag, Vatertag – ein Präsent parat. Das spart auch den Frust, wenn genau in dem Moment, in dem es gebraucht wird, nirgendwo etwas Entsprechendes aufzutreiben ist. Tipp: Manchmal hilft es, einfach nur zuzuhören und im richtigen Moment eine Notiz im Handy zu machen, wenn im Gespräch ein Wunsch fällt.
So umgehst du die Zeit-Falle, in die viele zwischen dem 20. und 24. Dezember eines jeden Jahres tappen. Wer ohne Hektik und mit genügend Vorlauf, das wirklich Richtige zu finden, seine Geschenke auswählt, hat größere Chancen, Freude zu bereiten, als wenn auf den letzten Drücker die sogenannten SOS-Geschenke – Socken, Hemden, Schlips – oder irgendetwas x-Beliebiges zusammengerafft werden. Selbst diejenigen, die auf Online-Käufe schwören, sind gut beraten, wenn sie sich frühzeitig auf die Suche nach Präsenten begeben. Auch wenn so mancher Internet-Shop damit wirbt, dass die am 23. bestellte Ware noch am 24. Dezember ausgeliefert wird, kann es auch bei den dortigen Angeboten Ausverkäufe oder Fehlbestände geben.

Für geschäftliche Präsente gelten die Tipps ebenso, wenn es um individuelle Geschenke, etwa zu einem Geburtstag einer Geschäftspartnerin oder zum Jubiläum eines Kunden geht. Bei Weihnachtspräsenten gilt: Der Geschmack einer einzelnen Person aus dem Kreis derer – etwa Kundschaft und Zulieferfirmen –, die seitens eines Unternehmens beschenkt werden sollen, kann hier nicht ausschlaggebend sein. Es geht mehr um eine Marketing-Idee und darum, das eigene Firmen-Image darzustellen. Wichtig ist, vorher zu erforschen, ob die Annahme von Geschenken überhaupt erlaubt ist und wenn ja, bis zu welchem Geldwert. Nicht nur im öffentlichen Bereich ist das oft stark reglementiert.
Wenn eine Firma aus gegebenem Anlass – etwa um an eine karitative Einrichtung zu spenden – auf die bislang üblichen Präsente verzichten und sich auf Karten beschränken will, ist es empfehlenswert, dies im Text zu erklären. Auch bei einer großen Zahl von Karten oder Briefen ist es die wertschätzende Form, diese handschriftlich zu unterschreiben. Diese Arbeit kann, frühzeitig geplant, auf mehrere Personen, etwa abteilungsweise, verteilt werden.
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