Fitness & Sport

Studie: Wie Sport der Demenz vorbeugt

Sport im Alter ist gesund und beugt der Demenz vor. Was schon lange vermutet wurde, ist nun auch wissenschaftlich erstmals ausführlich belegt.
Bewegung im Alter
Bewegung im Alter ist gesund und beugt der Demenz vor. Das ist nun auch wissenschaftlich belegt.Foto: iStock/Thinkstock

Passende Themenseiten

Fit, schön & gesund
Fit, schön & gesund
Gesundheit & Soziales
Gesundheit & Soziales
Momente im Leben
Momente im Leben

Dass Sport die Denkleistung im Alter verbessert, haben viele Studien gezeigt. Jetzt haben Forscher der Goethe-Universität in einer der weltweit ersten Studien geklärt, wie Sport sich auf den Gehirnstoffwechsel auswirkt. Um den derzeitigen Wissensstand zum positiven Einfluss von Bewegung auf das Gehirn zu erweitern, haben Alternsforscher und Sportmediziner in einer kontrollierten Studie an zufällig ausgewählten Probanden die Effekte von regelmäßiger Bewegung auf den Gehirnstoffwechsel und das Gedächtnis von 60 Teilnehmern im Alter zwischen 65 und 85 Jahren untersucht.

Das Fazit: Regelmäßiger Sport steigert nicht nur die Fitness, sondern wirkt sich auch positiv auf den Gehirnstoffwechsel aus.

Individuelle Tests

Wie die Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Translational Psychiatry“ berichten, untersuchten sie für die SMART-Studie (Sport-und Metabolismus im Alter) alle Teilnehmer ausführlich sportmedizinisch und neuropsychologisch. Außerdem wurden der Gehirnstoffwechsel und die Gehirnstruktur im Magnetresonanztomographen (MRT) gemessen. Im Anschluss an die Untersuchungen stiegen die Teilnehmer über einen Zeitraum von 12 Wochen dreimal wöchentlich auf ein Fahrradergometer. Die 30 minütigen Trainingseinheiten wurden individuell an das Leistungsniveau jedes Teilnehmers angepasst. Nach dem Abschluss des Sportprogramms wurden die Teilnehmer erneut untersucht, um Effekte des Trainings auf den Gehirnstoffwechsel, die Denkleistung und die Gehirnstruktur zu erfassen. Außerdem untersuchten die Forscher am Arbeitsbereich Altersmedizin am Institut für Allgemeinmedizin unter Leitung von Prof. Johannes Pantel und die Abteilung Sportmedizin unter der Leitung von Prof. Winfried Banzer, inwiefern das Training zu einer Verbesserung der körperlichen Fitness geführt hatte.

Demenzfaktor verringert

Tatsächlich hatte das Training den erwarteten Einfluss auf den Gehirnstoffwechsel: es verhinderte den Anstieg von Cholin. Die Konzentration dieses Stoffwechselprodukts steigt häufig durch den vermehrten Untergang von Nervenzellen an, wie er beispielsweise bei der Alzheimer Demenz auftritt. Durch das Training konnte die Cholinkonzentration im Gehirn der Probanden konstant gehalten werden, während sie bei der Kontrollgruppe anstieg. Auch die Fitness der Teilnehmer wurde deutlich verbessert, wie sich an der gesteigerten Herzleistung ablesen ließ.

Gefördert wurde die Studie durch die Else-Kröner-Fresenius-Stiftung, die Cronstetten Stiftung und die Familie Schambach Stiftung.

► Mehr zum Thema "Bewegung trotz(t) Demenz" lesen Sie hier

Kategorien

Fit, schön & gesund
Fitness & Sport
Gesundheit & Soziales
Momente im Leben
Senioren
von idw-online.de/BzgA
02.04.2019
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto