Baudenkmale begegnen uns oft im Alltag – Schlösser, Kirchen, alte Kornspeicher oder Reste einer Stadtbefestigung. In zahlreichen deutschen Kommunen sind sie versteckt: mal groß und prachtvoll, mal klein und unscheinbar. Einige sind für Besucher geöffnet, andere kaum zugänglich. So oder so, sie bleiben Teil unserer Geschichte und Kultur. Deshalb koordiniert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz alljährlich den Tag des offenen Denkmals und bietet Denkmalen die Bühne, die sie verdienen.
Das Besondere: Jedes Mal soll ein anderer Aspekt eines Denkmals beleuchtet werden. Deshalb gibt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz alljährlich ein neues Motto für den Aktionstag bekannt. Dieses soll dann durch die einzelnen Veranstalter umgesetzt werden, ob durch Führungen, Vorträge, Mitmachaktionen, Einblicke in die Arbeit von Denkmalpflegern oder vieles mehr.
In diesem Jahr hat sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz für das Motto „WERT-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“ entschieden. Mit diesem Thema soll der Wert der Denkmale ins Bewusstsein gerufen werden. Denkmale sind gebaute Geschichte und gelebte Erinnerung, der Wert lässt sich aus keiner Bilanz und keinem Steuerbescheid ablesen.
→ Events zum Tag des offenen Denkmals 2025 in Baden-Württemberg (tag-des-offenen-denkmals.de/)
► weitere Events zum Tag des offenen Denkmals 2025 bei Nussbaum.de
Immer am zweiten Sonntag im September, dieses Jahr am 14. September, präsentieren sich unzählige Denkmale in ganz Deutschland der Öffentlichkeit. In der Regel sind zwischen 5.000 und 8.000 Denkmale beim Aktionstag dabei. Von der alten Mühle auf dem Land über imposante Betonbauten bis zu barocken Prachtbauten. Der Vielfalt sind keine Grenzen gesetzt. Damit ist der Tag des offenen Denkmals übrigens die größte Kulturveranstaltung der Bundesrepublik und gleichzeitig der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days.
Mottos der vergangenen Jahre waren beispielsweise: „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ (2024), „Talent Monument“ (2023), „KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz“ (2022), „Sein & Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege“ (2021), „Chance Denkmal: Erinnern. Erhalten. Neu denken.“ (2020) oder „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“ (2019).
Das größte Kulturevent Deutschlands will aufzeigen, wie wertvoll jedes einzelne Denkmal ist. Genau das soll am 14. September 2025 von den Veranstaltern hervorgehoben werden. Wie die Umsetzung im konkreten aussieht, bleibt dabei übrigens den Veranstaltern überlassen.
Die bundesweite Eröffnungsfeier findet 2025 in Gera statt. Das Land Baden-Württemberg begeht die Eröffnung am Samstag, 13. September 2025, mit einer Nacht des offenen Denkmals in Mannheim.
Der Tag des offenen Denkmals ist immer auch ein Mitmach-Tag. Das gilt sowohl für Vereine, Institutionen oder Privatpersonen, die sich um ein Denkmal kümmern oder es gar bewohnen, als auch für Besucherinnen und Besucher. Wer selbst als Veranstalter auftreten will, kann sich bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz anmelden. Diese unterstützt und berät die Veranstalter bei der Organisation und leistet bundesweite Pressearbeit. Besucherinnen und Besucher können wiederum interaktive Angebote vor Ort wahrnehmen, oder beispielsweise bei einem bundesweiten Gewinnspiel oder auch einem Fotowettbewerb teilnehmen.
Die Idee für den Tag des offenen Denkmals geht auf die französischen „Journées Portes ouvertes dans les monuments historiques” zurück, einer Denkmalveranstaltung, die erstmal 1984 ins Leben gerufen wurde. Wenige Jahre später griff der Europarat das Konzept auf und regte zu den European Heritage Days an, in deren Rahmen 1993 zum ersten Mal der Tag des offenen Denkmals stattfand. Schon im ersten Jahr öffnen bundesweit 3.500 Denkmale ihre Pforten für über 2 Millionen Besucher.
Eine Eröffnungsfeier gab es erstmals 1998 in Quedlinburg, die alljährlichen Mottos werden seit 1999 festgelegt. Selbst während der Corona-Pandemie fand der Aktionstag in veränderter Form statt. Zahlreiche Denkmale boten ihren Besuchern virtuelle Rundgänge. Im Jahr 2023 feiert der Tag des offenen Denkmals sein 30. Jubiläum.
Mehrere Tausend Denkmäler in weit über 2.000 Kommunen – schwer, da den Überblick zu behalten. Wer trotzdem erfahren möchte, welche Programmpunkte es beim nächsten Tag des offenen Denkmals in der eigenen Heimatstadt oder der Umgebung gibt, sollte einen Blick auf die Denkmalkarte der Deutschen Stiftung Denkmalschutz werfen. Hier lassen sich bequem alle Events in der Nähe recherchieren.