Wenn alles zu viel wird, darfst du dir helfen lassen.
Manche Verluste reißen ein so tiefes Loch, dass man nicht mehr weiß, wie man da wieder herausfinden soll. Wenn du das kennst, bist du nicht allein. Psychologische Hilfe kann in solchen Momenten der erste Schritt sein, wieder Boden unter den Füßen zu spüren.
Die psychologische Trauerbegleitung ist ein geschützter Raum für alles, was dich bewegt: Tränen, Fragen, Schuldgefühle, Wut oder Sprachlosigkeit. Hier darf alles sein – und du musst nichts erklären oder rechtfertigen.
Du wirst begleitet von Menschen, die dafür ausgebildet sind, mit seelischem Schmerz umzugehen. Manche sind Psychotherapeuten, andere speziell geschulte Trauerbegleiter.
Vielleicht fragst du dich, ob du „sowas brauchst“. Dabei gibt es kein Richtig oder Falsch. Aber diese Anzeichen könnten ein Zeichen sein:
Wenn du das fühlst: Du darfst dir helfen lassen. Jetzt. Nicht irgendwann.
Du sprichst über das, was dich belastet – in deinem Tempo. Es gibt keine Vorgaben. Eine gute Begleitung urteilt nicht und macht keinen Druck. Sie hilft dir, deine Gefühle zu verstehen, ihnen Raum zu geben und Wege zu finden, mit ihnen zu leben.
Mögliche Formen:
Hier findest du vertrauensvolle Anlaufstellen:
Telefonseelsorge (kostenfrei, anonym, rund um die Uhr):
Krisenchat für junge Menschen (bis 25 Jahre):
www.krisenchat.de (24/7, WhatsApp und SMS)
Nummer gegen Kummer (für Kinder und Jugendliche):
Bundesverband Trauerbegleitung e. V.:
Online-Beratung Caritas:
Psychotherapeuten finden:
www.therapie.de (Suchfunktion für Trauerbegleitung)
Viele Angebote – besonders Seelsorge, Hospizdienste oder Erstgespräche – sind kostenlos oder gegen eine Spende. Eine Psychotherapie kann von der Krankenkasse übernommen werden, wenn eine seelische Erkrankung vorliegt. Frag einfach nach – du musst dich nicht auskennen.
Vielleicht weißt du gerade nicht, wo vorn und hinten ist. Vielleicht hast du keine Kraft zu sprechen, aber eine Sehnsucht, gehört zu werden. Psychologische Hilfe kann genau dann der Ort sein, an dem deine Worte und dein Schweigen gleichermaßen willkommen sind.
Therapeutische Begleitung heißt nicht, dass du etwas reparieren musst – sondern dass jemand mit dir hinsieht. Behutsam. Fachlich fundiert. Und menschlich zugewandt.
Du musst nicht wissen, wie es weitergeht. Nur, dass es weitergehen darf. Und dass du dabei Unterstützung finden darfst.
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