Die meisten Nachhilfeschüler haben ein gebrochenes Selbstbewusstsein – selbst und gerade die, bei denen es nicht den Anschein macht. Nicht zuletzt wird die Leistung von der wahrgenommenen Selbstwirksamkeit des Schülers bestimmt. Ein guter Nachhilfelehrer ermutigt und motiviert den Schüler, denn das braucht er wahrscheinlich noch mehr, als reines Fachverständnis. Es ist die Aufgabe des Nachhilfelehrers, den Schüler bei den Aufgaben und Themen, die er lösen und lernen muss, zu unterstützten.
Dennoch sollte er darauf achten, dem Schüler die Arbeit nicht abzunehmen. Das Vorsagen der Lösungen für die Aufgaben beschleunigt die Nachhilfe zwar, wird dem Schüler auf lange Sicht aber nicht weiterhelfen. Das Ziel sollte sein, den Schüler so zu unterstützen, dass er seine Aufgaben selbstständig lösen kann. Das heißt, dass zwar die nötigen “Werkzeuge” wie Theorien, Vokabeln oder Rechenwege vom Nachhilfelehrer erklärt und verständlich gemacht werden, aber die Selbstständigkeit des Schülers ebenso gefördert und gefordert werden sollte. Nur so können nachhaltige Leistungsverbesserungen beim Schüler erzielt werden.
Der wichtigste Punkt, damit die Nachhilfe für den Schüler wirklich etwas bringt, ist, dass der Nachhilfelehrer immer bestmöglich auf seinen Schüler eingehen sollte. Die Voraussetzung dafür ist, dass sich Schüler und Lehrer regelmäßig austauschen: Was sind die Probleme und Herausforderungen des Schülers? Woran hapert es am meisten? Fehlt das Verständnis für die theoretischen Grundlagen oder hat der Schüler Probleme, sein Wissen bei Übungsaufgaben und Beispielen anzuwenden? All das gilt es vom Nachhilfelehrer herauszufinden, denn nur so können die Defizite des Kindes wirklich behoben werden.