Die Entscheidung Weisheitszähne zu entfernen, ist immer eine ganz individuelle. Weisheitszähne sollten dann entfernt werden, wenn bereits Komplikationen beim Durchbruch entstanden sind oder wesentliche Nachteile für die Mundgesundheit zu erwarten sind. Dabei ist immer das mögliche Risiko bei der Entfernung zu beachten.
Ob die Weisheitszähne durchbrechen oder nicht: Der Zahnarzt sollte in jedem Fall prüfen, ob die zusätzlichen Backenzähne im Kiefer bzw. Mund verbleiben können oder ob sie entfernt werden müssen.
Weisheitszähne sind die hintersten in der Mundhöhle. Wenn der Platz im Kiefer für sie nicht ausreicht, kann es zu krankhaften Veränderungen am Kiefer oder an den benachbarten Zähnen kommen. Mit Hilfe eines Übersichtröntgenbildes kann der Zahnarzt einschätzen, ob die Weisheitszähne durchbrechen, und welche Veränderungen hervorgerufen werden können.
Vor dem Eingriff gibt der Zahnarzt eine örtliche Betäubung. Das heißt, Patienten sind bei vollem Bewusstsein, haben aber kein Schmerzempfinden. Ist der Weisheitszahn durchgebrochen oder hat er gerade Wurzeln, entfernt der Zahnarzt ihn mit einer Spezialzange und Zahnhebel.
Befindet sich der Weisheitszahn noch tief im Kiefer oder hat er Wurzeln, die miteinander verwachsen oder hakenförmig gebogen sind, entfernt der Zahnarzt den Weisheitszahn mit einer Operation. Dies ist häufiger bei Weisheitszähnen im Unterkiefer der Fall.
Ist die Eingriffstelle ausreichend betäubt, klappt der Zahnarzt die Schleimhaut über dem Zahn weg. Der Kieferknochen ist nun sichtbar. Der Zahnarzt kann den Weisheitszahn nun freilegen und entfernen. Anschließend säubert er die Wunde und vernäht die Schleimhaut. Das Entfernen der Fäden steht sieben bis zehn Tage nach dem Eingriff bei einem Kontrolltermin an.
Je nachdem, wie viele Weisheitszähne gezogen werden müssen und wie hoch die Komplikationsmöglichkeiten sind, empfiehlt der Zahnarzt die Entfernung der Weisheitszähne an einem oder an mehreren Terminen.
Selten werden auch Vollnarkosen zur operativen Entfernung der Weisheitszähne eingesetzt. Eine Vollnarkose ist für Patienten immer mit einem deutlich höheren medizinischen Risiko verbunden. Sie sollte nicht als Wunschbehandlung eingesetzt werden, sondern nur bei hohem Schwierigkeitsgrad der Entfernung. In jedem Fall müssen Patienten gründlich aufgeklärt und auch nach dem Eingriff überwacht werden.
Wenn Weisheitszähne durchbrechen und sich komplikationslos in die vorhandene Zahn- und Kieferstruktur einreihen, oder wenn sie tief im Knochen verlagert sind und keine krankhaften Veränderungen in der Umgebung zu sehen sind, können sie belassen werden.
Nicht alle Weisheitszähne sehen gleich aus. Zudem weist ihre Form manchmal deutliche Unterschiede zu den anderen Backenzähnen auf. So gibt es Weisheitszähne mit drei oder mit fünf Höckern. Auch die Anzahl der Wurzeln kann unterschiedlich sein. Oftmals sind die Wurzeln miteinander verwachsen oder hakenförmig gebogen. Das kann ihre mögliche Entfernung erschweren.