Nur wer seine beruflichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten erweitert oder sich spezialisiert, kann seine beruflichen Qualifikationen an aktuelle Anforderungen oder technische Entwicklungen anpassen.
Zur Weiterbildung gehören berufliche Maßnahmen, wie Lehrgänge, Umschulungen und Meisterkurse, genauso wie Sprachunterricht, das Nachholen von Schulabschlüssen oder freizeitorientierte Bildungsangebote. Darauf weist das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hin.
Seit am 1. Juli 2015 in Baden Württemberg das Bildungszeitgesetz (BzG BW) in Kraft getreten ist, haben Beschäftigte einen Anspruch darauf, sich zur Weiterbildung von ihrem Arbeitgeber an bis zu fünf Tagen pro Jahr freistellen zu lassen.
Seit Sommer 2023 gilt das Gesetz zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung, zum 1. April 2024 sind weitere Verbesserungen in Kraft getreten:
► Möglichkeiten, Inspiration, Weiterbildungen (Agentur für Arbeit)
Viele Weiterbildungen werden zudem staatlich gefördert. Sie umfassen dabei drei Arten von Bildungsangeboten:
Die berufliche Weiterbildung ist indes das klassische Feld für Kurse zur Vertiefung oder Ergänzung beruflicher Kenntnisse. Damit unterstützt sie eine kontinuierliche Anpassung an berufliche Anforderungen, die sich immer rascher wandeln.
Die Bundesagentur für Arbeit und die Jobcenter fördern berufliche Weiterbildungen mithilfe von Bildungsgutscheinen. Ziel ist es, Arbeitsuchende, aber auch Beschäftigte dabei zu unterstützen, ihre beruflichen Kenntnisse zu erweitern, sie der technischen Entwicklung anzupassen oder einen beruflichen Abschluss zu erlangen.
Uwe Müller von der Wilhelm Büchner Hochschule erklärt: "Einer der Vorteile ist, dass Sie zum Beispiel auch als berufstätige Person einen Bildungsgutschein bekommen, sobald eine berufliche Weiterbildung erforderlich ist. Das ist beispielsweise der Fall, wenn absehbar ist, dass Sie in naher Zukunft arbeitslos sein werden, aber auch, wenn sich Ihre Aufgaben ändern. Dies ist häufig der Fall, wenn sich das Arbeitsgebiet ändert, z. B. aufgrund des Einsatzes neuer Technologien. Die Agentur für Arbeit fördert natürlich lieber eine Qualifizierungsmaßnahme während eines Beschäftigtenverhältnisses, als eine sonst drohende Arbeitslosigkeit zu riskieren. Gerade in den Bereichen, die auch die WBH abdeckt, z. B. Technik und Informatik, tut sich ja gerade sehr viel auf dem Arbeitsmarkt."
Müller erläutert die notwendigen Schritte: "Am besten informieren sich Studieninteressierte zunächst bei einem Bildungsanbieter, welche Weiterbildungen für sie interessant sein können. Dies geschieht im Rahmen einer Bedarfsanalyse. Um einen Bildungsgutschein zu erhalten, müssen sie dann ein persönliches Gespräch mit der Agentur für Arbeit führen. In diesem Gespräch wird festgestellt, ob sie berechtigt sind, einen Bildungsgutschein zu erhalten. Diese Gespräche können mittlerweile auch per Video-Termin erfolgen. Vorteilhaft ist es, wenn man schon konkrete Weiterbildungsideen mitbringt. Mit dem Bildungsgutschein, der für drei Monate gültig ist, wenden sich Studieninteressierte dann wieder an den gewünschten Bildungsanbieter. Er kümmert sich um alle weiteren Schritte und die Abwicklung mit der Agentur. Interessierte können sich also voll auf ihre Weiterbildung konzentrieren."
Für die Industrie- und Handelskammern (IHK) in Deutschland ist das Thema Weiterbildung eine Aufgabe, die enorm an Bedeutung gewinnt. Unter der Marke „IHK.Die Weiterbildung“ stellen sie dafür eine breite Palette von Abschlüssen der höheren Berufsbildung nach dem Berufsbildungsgesetz bereit, die stetig aktualisiert und erweitert wird. Außerdem bieten sie Weiterbildungsberatung für Unternehmen und Bildungsinteressierte an.
► Übersicht über Gesetze, Regelungen und Möglichkeiten der beruflichen Weiterbildung
► Weiterbildungsweg finden (Agentur für Arbeit)
► KURSNET der Agentur für Arbeit
► Infos zu Weiterbildung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
► Infos zu Weiterbildung von der IHK