Auch wenn das Zecken-Aufkommen regional sehr unterschiedlich ist, stellt sich für die meisten Hunde- und Katzenbesitzer die Frage, ob und wenn ja welcher Zeckenschutz angewendet werden sollte.
Legt der eine Wert darauf, dass der Schutz für Hund oder Katze möglichst zuverlässig ist, ist dem anderen ein Schutz durch Naturstoffe wichtig. Leider stellen Zecken mehr als lästige Parasiten dar, da sie Krankheiten wie Borreliose, FSME, Babesiose und Anaplasmose übertragen können. Auch variiert von Tier zu Tier die Affinität für Zecken.
Grundsätzlich ist die Wirksamkeit chemischer Zeckenschutzmittel größer als die der meisten biologischen Mittel. In Frage kommen Zeckenhalsbänder, Spot-ons und oder auch Tabletten.
Die Wirkweise ist sehr unterschiedlich. Es gibt Zeckenhalsbänder und Spot-ons, die eine repellierende (abschreckende) Wirkung haben. Das bedeutet, die Zecken beißen sich im Idealfall erst gar nicht fest, sondern lassen sich bei Tierkontakt sofort wieder fallen. Für den Fall, dass sie sich doch festbeißen, sterben sie ab. Präparate mit repellierender Wirkung sind nur für Hunde zugelassen und dürfen nicht bei der Katze angewendet werden, da diese nicht in der Lage ist, diese Wirkstoffe über die Leber abzubauen. Vergiftungen, die tödlich verlaufen können, wären die Folge.
Andere Spot-on-Präparate, Tabletten und Halsbänder töten die Zecken innerhalb von Stunden nach dem ersten Saugakt ab, was aber die Übertragung von Krankheitserregern nicht ausschließt.
Die Wirkdauer variiert, je nach Präparat beträgt sie 3 Wochen bis 8 Monate.
Wer auf chemische Zeckenmittel verzichten möchte, der kann auf Spot-on-Präparate, Halsbänder oder Sprays mit rein natürlichen und pflanzlichen Wirkstoffen zurückgreifen. Sie sind meist auf Basis von Kokosnussextrakten und ätherischen Ölen sowie teilweise geringen Mengen Geraniol, ein Extrakt aus Chrysanthemen, welches einen gewissen abschreckenden und teilweise abtötenden Effekt hat.
Unterstützend kann Bierhefe als Tabletten oder Pulver ins Futter gemischt werden, welches durch den veränderten Hautgeruch den Befall reduzieren kann. Es gibt entsprechende Präparate für Hund und Katze oder aber Sie können auch je nach Größe des Tieres 2-6 Tabletten pro Tag verabreichen bzw. 1/2-2 Teelöffel.
Auch hochwertiges Kokosöl mit einem hohen Laurinsäuregehalt eignet sich als Prophylaxe. Dafür wird täglich 1 Messerspitze bis haselnussgroße Menge Kokosöl mit der Hand oder Bürste ins Fell einmassiert.
Bei Hunden kann auch Schwarzkümmelöl als Zeckenschutz eingesetzt werden. Es sollte kaltgepresst in Bio-Qualität sein. Je nach Gewicht des Tieres werden wenige Tropfen bis 1 Teelöffel am Tag ins Futter gegeben. Auch können ein paar Tropfen ins Fell einmassiert werden.
ACHTUNG: Wegen des hohen Gehalts an ätherischen Ölen sollte Schwarzkümmelöl bei Katzen weder innerlich noch äußerlich eingesetzt werden. Vergiftungen bzw. leberschädigende Wirkungen wären möglich.
Ebenfalls kann Apfelessig zur Zeckenabwehr eingesetzt werden. Hierfür wird Apfelessig zu gleichen Teilen mit Wasser gemischt und 1 x tgl ins Fell gesprüht oder mittels Schwamm und Bürste aufgetragen.