Auch wenn der Winter angesichts der frühlingshaften Temperaturen schon eine Weile ums Überleben kämpft, so ist Weinheim, die Zweiburgenstadt der Bergstraße, besser aufgestellt als je zuvor, ihn auszutreiben: Beim Weinheimer Sommertagszug nämlich. Dieses Jahr steht die Tradititionsveranstaltung ganz im Zeichen der Heimattage 2025 mit dem Motto: "Heimat ist ein Gefühl ..."
... im besten Fall ein Frühlingsgefühl, wenn rund 3000 Mitwirkende am Sonntag, 30. März, wieder den Weinheimer Sommertagszug bilden, den größten in der Region – wie seit über 100 Jahren. In diesem Jahr ist der Zug durch die Stadt im Jahr der Heimattage Baden-Württemberg natürlich nochmal etwas ganz Besonderes.
Am Sonntag, 30. März, dem Sonntag „Laetare“, schlängelte er sich – wie seit über 100 Jahren - wieder durch die Straßen: von der Peterskirche durch die Stadt bis in den Schlosspark. Dort wird der Winter zeremoniell verbrannt. Los geht's um 14 Uhr, erfahrungsgemäß zieht der Zug etwa 20 Minuten später in die Fußgängerzone ein, etwa weitere 30 Minuten später kommt er im Schlosspark an. Wenn alle Teilnehmer angekommen sind – etwa 15.30 Uhr – wird er unter Aufsicht der Feuerwehr angezündet, um dem Frühling Platz zu machen.
Der Zug wird begleitet von viel Brauchtum: Dem „Wintermann“ und dem „Sommermann“, dem Brezelträger mit einer riesigen Brezel – und vielen Gruppen, die Wahrzeichen des Frühlings tragen: weiß-blaue Bänder, Eier, Brezel, Buchsbüsche. In den Schulen und KiTas wurden in den vergangenen Wochen höre und staune rund 900 Stecken gebastelt. In der Backstube von Bäckermeister Michael Kress wird am Freitag vor dem Sonntag Laetare die große Sommertagsbrezel aus dem Ofen geholt.
Die Weinheimerinnen und Weinheimer sind alles andere als frühlingsmüde: Rund 3000 Teilnehmende sind es dieses Jahr in rund 50 Gruppen. Es sind Kindergärten, Schulen, Vereine und Freundeskreise, die im wahrsten Sinne des Wortes mitziehen. Rekord: Der Zug wird von acht Musikgruppen begleitet, die Zugspitze nimmt die Musikschule Badische Bergstraße ein, mit 40 Musikanten, die Hälfte davon Kinder und Jugendliche. Posaunenchöre, Guggemusik, Mandolinen- und Musikvereine sind mit von der Partie.
Wer dem bunten Wurm nicht nur zuschauen will, sondern mehr erfahren möchte über Traditionen und bestimmt Zugnummern, der sollte sich in der Bahnhofstraße in der Nähe des „Kriegerdenkmals“ aufstellen. Dort werden Sommertagszugskennerin Christina Eitenmüller und Radiomoderator Frank Schuhmacher wieder unterhaltsam und lehrreich den Ablauf moderieren. Im Schlosspark werden zur von der Gastronomie des Schloss-Restaurants ein Kinderkarussell und eine Ballwurfbude aufgebaut sein.