Trauer & Abschied

Trauerreisen – neue Wege gehen nach einem Verlust

Manche Wege müssen wir nicht allein gehen: Trauerreisen schenken dir Raum für Stille, Begegnung und erste Schritte. Für dich. Fürs Weitergehen.
Trauerreisen mit dem Segelboot
Foto: photurist/iStock/Thinkstock

Wenn du einen geliebten Menschen verlierst, verändert sich alles. Vielleicht fühlt sich selbst das Atmen schwer an. Vielleicht hast du das Gefühl, festzustecken. In Gedanken. In der Stille. In der Sehnsucht.

In dieser Zeit kann ein Ortswechsel helfen. Nicht, um zu fliehen. Sondern um zu spüren: Ich darf mich bewegen. In meinem Tempo.

Trauerreisen sind keine klassischen Urlaube. Sie sind Einladungen. An dich. Mit deiner Trauer zu gehen – nicht von ihr.

Was dich erwartet

Trauerreisen geben dir Raum – außen wie innen. Raum für Stille, für Austausch, für dein ganz eigenes Tempo. Andere, die auch jemanden verloren haben, sind da. Vielleicht entsteht ein Gespräch. Vielleicht nur ein stilles Nicken. Beides ist genug.

Viele Trauerreisen bieten:

  • Achtsame Begleitung durch erfahrene Trauerbegleiter
  • Rituale, die verbinden – wie ein gemeinsames Gedenken oder ein Spaziergang im Schweigen
  • Zeit für dich – zum Rückzug, zum Spüren, zum Schlafen
  • Orte in der Natur – Berge, Meer, Wälder oder Felder, die atmen lassen

Du musst nichts leisten. Du darfst einfach sein.

Warum eine Reise in der Trauer helfen kann

Du darfst traurig sein, verzweifelt, wütend. Und du darfst raus aus dem Alltag, der plötzlich nicht mehr zu dir passt. Eine Trauerreise bietet einen geschützten Raum, in dem alles sein darf: Erinnern, Weinen, Schweigen – aber auch Lächeln, Staunen und Atemholen.

Viele spüren: Wenn sich außen etwas bewegt, kann sich auch innen etwas lösen. Die Landschaft, das Meer, ein Gespräch – all das kann helfen, dich selbst wieder zu spüren. Nicht sofort. Aber vielleicht irgendwann auf diesem Weg.

Video: TRAUERBEWÄLTIGUNG - Die Seele kennt keine Zeit!

Was du vor einer Trauerreise wissen solltest

Das Wichtigste zuerst: Du musst nicht stark sein. Du musst dich auch nicht „richtig“ fühlen. Es reicht, wenn du spürst: Ich brauche einen Ort, an dem ich einfach nur ich sein darf.

Wenn du überlegst, eine Trauerreise zu machen, frag dich:

  • Möchte ich allein sein – oder Gemeinschaft erleben?
  • Was gibt mir Ruhe: das Meer, die Berge, das Schweigen?
  • Brauche ich Begleitung – oder eher Rückzug?

Trauerreisen gibt es inzwischen in vielen Varianten – auch in Baden-Württemberg. Vielleicht findest du etwas, das sich stimmig anfühlt. Du darfst dir Hilfe holen, auch bei der Auswahl.

Worte für den Weg

„Ich gehe. Nicht, um zu vergessen. Sondern, um mich zu erinnern, wie ich weiterleben kann.“

Wenn du das Gefühl hast, stillzustehen, kann ein Ortswechsel behutsam Bewegung in deine Seele bringen. Kein Ziel, kein „danach“, sondern einfach nur: unterwegs sein.

Trauern heißt nicht loslassen. Es heißt, weiterleben mit allem, was war.
Und manchmal beginnt dieses Weiterleben auf einer Reise.

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von Dagmar Burisch/red
15.03.2025

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