Grabkapelle Rotenberg
70327 Stuttgart
Ein Monument feiert Geburtstag

200 Jahre Grabkapelle Württemberg: Festakt mit Dr. Bayaz

Sie ist ein Monument ewiger Liebe - die Grabkapelle auf dem Württemberg über Stuttgart wurde vor 200 Jahren fertiggestellt. Grund zum Feiern.
Stuttgart: Grabkapelle auf dem Rotenberg
Von der Grabkapelle auf dem Württemberg in Stuttgart-Rotenberg hat man einen fantastischen Blick auf Stuttgart.Foto: SSG/Christiane Grau

Die Grabkapelle auf dem Württemberg feiert 2024 das 200. Jubiläum ihrer Vollendung. Beim Festakt für geladene Gäste am Dienstag, 4. Juni, stand dabei das beeindruckende Lebenswerk von Königin Katharina Pawlowna von Württemberg und die Geschichte des heute romantischen Kleinods im Vordergrund. Dr. Danyal Bayaz, Minister für Finanzen des Landes Baden-Württemberg, würdigte die Bedeutung der Grabkapelle sowie das vielseitige und weitreichende Engagement der Herrscherin bei einer Podiumsdiskussion.

Ein Festakt

Königin Katharina Pawlowna war eine außergewöhnliche Person. Darin waren sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Festakts an der Grabkapelle auf dem Württemberg einig. 2024 jähren sich die Vollendung des Kleinods und die dortige Beisetzung der Königin zum 200. Mal. Dr. Bayaz würdigte das monumentale Grabmal und die bedeutende Herrscherin bei der Abendveranstaltung: „Katharina von Württemberg ist gesellschaftlichen Herausforderungen mit innovativen Ideen begegnet, die weit über die bloße situative Hilfe hinausgingen. Sie hat gezielt in die Zukunft des Landes investiert. Es hat in der jüngeren Geschichte des Landes wohl kaum eine vergleichbare Persönlichkeit in verantwortungsvoller Position gegeben, die in so kurzer Zeit so viel bewegt hat. Katharina ist deshalb auch heute noch ein Beispiel für uns", erklärte der Minister.

Patricia Alberth, Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, begrüßte die Gäste und moderierte die anschließende Podiumsdiskussion mit dem Finanzminister, der Aufsichtsrätin und Senior Advisor Janina Kugel sowie der Publizistin und Autorin Dr. Susanne Dieterich.

Bleibendes Erbe

In der Gesprächsrunde wies Dr. Dieterich auf die Geschichte und Bedeutung der Grabkapelle hin. Dafür beleuchtete sie den historischen Kontext zur Zeit der Königin. „Das Jahr 1816 – das als ‚Jahr ohne Sommer‘ in die Geschichte einging – war eine Bewährungsprobe für das Königspaar. Ein kalter und verregneter Sommer führte zu schweren Missernten und Hungersnot“, ordnete sie ein. Die Rolle Katharinas als moderne, zukunftsorientierte Regentin und die Bedeutung der von ihr und König Wilhelm gegründeten, noch heute existierenden Institutionen, wie etwa das Katharinenstift, eine Sparkasse oder die Zentralleitung des Wohltätigkeitsvereins, wurden in der Diskussion deutlich.

Janina Kugel und Dr. Danyal Bayaz warfen einen Blick in die Gegenwart: Was können wir über 200 Jahre später von der Königin lernen? Beide betonten die schlagkräftigen und innovativen Antworten, die die Herrscherin auf die Krise gab. Auch die vielfältigen Fördermaßnahmen, die das Potenzial und die Fähigkeiten der Württembergerinnen und Württemberger mobilisierten, stellten sie heraus. Kugel erläuterte: „Weitsicht, besonders in Zeiten der Krise, zeugt von Mut. Sich für diejenigen einzusetzen, die Hilfe am meisten benötigen, zeugt von Stärke. Katharina hat vor 200 Jahren eindrucksvoll bewiesen, dass es möglich ist. Und wir können zeigen, dass es auch heute machbar ist.“ Zum Abschluss der Gesprächsrunde überreichte Dr. Bayaz den teilnehmenden Rednerinnen Rosensträuße – die Lieblingsblumen von Königin Katharina.

Ewige Erinnerung

Katharina Pawlowna stammte aus dem russischen Herrscherhaus. Die Hochzeit mit König Wilhelm I. war für beide die zweite Ehe. In Württemberg war die Königin schnell beliebt: In der Krisenzeit ergriff sie zusammen mit dem König nachhaltige Maßnahmen, um dauerhafte soziale und wirtschaftliche Verbesserungen zu erreichen. Katharina starb jedoch überraschend nach nur drei Jahren Ehe in Württemberg – die Trauer im Land war groß. König Wilhelm ließ die Stammburg seiner Familie auf dem Württemberg abreißen, um dem Wunsch seiner Frau entsprechend eine ewige Erinnerung für sie zu setzen.

Hofbaumeister Giovanni Battista Salucci errichtete auf dem Hügel die Grabkapelle, ein herausragendes Beispiel klassizistischer Baukunst. Rund vier Jahre nach der Grundsteinlegung wurde der Bau 1824 abgeschlossen. In den frühen Morgenstunden des 5. Juni 1824 wurden die sterblichen Überreste der Königin aus der Stiftskirche in Stuttgart in das Mausoleum überführt, wo sie schließlich beigesetzt wurde.

Große Familienfeier

Bei dem Festtag „200 Jahre Grabkapelle auf dem Württemberg“ am Sonntag, 9. Juni, wurde das bedeutende Jubiläum mit zahlreichen Aktionen für die ganze Familie gefeiert.

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von pm/red
05.06.2024
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