Die Berufsorientierung ist ein wichtiger Schritt im Leben. Welcher Beruf passt zu mir? Welche Chancen habe ich? Die Möglichkeiten sind oft vielseitiger, als man vielleicht glaubt. Wichtig ist, sich gründlich zu informieren und sich nicht von Vorurteilen, Klischees oder den Erwartungen anderer - auch der Eltern! - leiten zu lassen.
Häufig haben beispielsweise Jugendliche mit Abitur Vorurteile gegenüber einer Ausbildung im Handwerk. Einige meinen, sie seien aufgrund des längeren Schulaufenthalts überqualifiziert, andere denken, die Entlohnung sei zu gering. Manche Eltern glauben auch, dass nur ein abgeschlossenes Studium etwas zählt.
Das sei mitnichten so, wie Raimund Kegel, Geschäftsführer des Berufsbildungsausschusses der Handwerkskammer Konstanz, erläutert: „Gerade Abiturienten bringen das perfekte Rüstzeug für eine Karriere in den vielen, immer anspruchsvoller werdenden Handwerksberufen mit. Denn im Zuge der Digitalisierung braucht das Handwerk Menschen, die komplexe Zusammenhänge verstehen und sich schnell in neue Situationen einarbeiten können.“
Wenn der Schulabschluss für den Traumberuf nicht ausreicht, sollte man sich über weiterführende Schulen informieren, um zum Ziel zu gelangen. Oder man arbeitet sich nach oben – das gibt’s immer noch. Man beginnt mit einer regulären Ausbildung und erwirbt weitere Zusatzqualifikationen. Viele Firmen honorieren das Weiterbildungsengagement ihrer Mitarbeiter mit guten Karriereaussichten.
Ausbildungsplätze werden früh vergeben, weil die Unternehmen planen müssen. Der Bewerbungsprozess dauert oft mehrere Wochen, wenn nicht sogar Monate, da einige Firmen neben dem klassischen Vorstellungsgespräch auch einen Eignungstest, Telefoninterview oder Assessment-Center durchführen.
Auch wenn viele Bewerbungsverfahren mittlerweile verkürzt sind und man oftmals nur noch ein Online-Formular ausfüllen muss, verlangen viele Firmen dennoch eine ansprechende Bewerbung. Die Gestaltung des Lebenslaufs ist also nach wie vor wichtig. Tipps fürs Anschreiben finden Sie hier.
In vielen Branchen wird nach wie vor händeringend nach Fachkräften gesucht, besonders natürlich in der Pflege bzw. im Gesundheitswesen. Hier sind die Chancen sehr gut, aber auch in MINT-Berufen sowie in der Metall- und Elektroindustrie.