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Premiere am 7. Februar 2025

Probenbesuch zu Dark Side of the Moon im Kammertheater KA

Unsere Redaktion durfte bei den Proben zu "Dark Side of the Moon" im Kammertheater Karlsruhe vorbeischauen, welches am 7. Februar 2025 Premiere hat.
Gegen Oberflächlichkeiten sich zur Wehr setzen und um Liebe und Freundschaft kämpfen - warum sich das lohnt, erfährt man bei der Premiere des Stückes "Dark Side of the Moon".
Gegen Oberflächlichkeiten sich zur Wehr setzen und um Liebe und Freundschaft kämpfen - warum sich das lohnt, erfährt man bei der Premiere des Stückes "Dark Side of the Moon".Foto: war

Tiefsinnige Weltliteratur, in seiner ursprünglichen Fassung seines Autors Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944) ein Märchen, das Kinder warnt und Erwachsene schier ermahnt - das ist der „Kleine Prinz“. Im K2 in Karlsruhe kommt es ab diesem Freitag bis zum 2. März in anderer Form daher: als Kombination aus Theaterabend und Konzert, unter der Inszenierung von Daniel Kozian und unter dem Titel „Dark Side of the Moon“.

Johanna Miller spielt den „Kleinen Prinzen“. Gideon Rapp spielt verschiedene Rollen. In der Probe am Mittwoch der Vorwoche spielt er zum Beispiel den Fuchs. Dieser möchte dem Kleinen Prinzen weismachen, dass man nur jemanden Freundes sein könne, wenn man ihn zähme. Bei der Probe kann man dabei zuschauen, wie Regisseur und Schauspieler gemeinsam die Erzählung weiterentwickeln und bereit zur Aufführung machen.

Kombination

Die Aufführungen selbst finden dann mit Musikerinnen und Musikern der Meat Loaf-Show „Heaven can wait“, die im Vorjahr gespielt wurde, statt. Die Band heißt jetzt „Crazy Diamonds“. Aufgrund der guten Zusammenarbeit im letzten Jahr kannte man sich bereits. „Die Bandmitglieder kamen auf uns zu und sagten ‚Wir können etwas mit Pink Floyd machen.' Eine Idee war, das mit der Geschichte des Kleinen Prinzen zu verknüpfen. Wir dachten, dass das gut zusammenpasst. Der Geschäftsmann und das Lied ‚Money‘ passen zusammen. Auch in das Sphärische der Musik kann man sich gut hineindenken und eine Reise machen“, sagt Daniel Kozian. In seiner Fassung des „Kleinen Prinzen“, wie sie hier in Kombination mit dem Konzert aufgeführt wird, gibt es keinen Piloten, dafür aber einen Astronauten. Dieser passe besser zu Pink Floyd und besser in die hochtechnisierte Zeit, sagt Kozian. Der Pilot habe besser zum Autoren und zu seiner Zeit gepasst. Schließlich habe man „Dark Side of the Moon“ dann auch so weiterentwickelt.

Etwas Eigenes kreieren

Kozian erzählt weiter: „Wir versuchen das mit unseren Schauspielerinnen und Schauspielern sowie Kostümen auf die Bühne zu bringen. Jede Inszenierung wird immer wieder etwas Eigenes. Es ist immer wieder ein anderer Umgang mit alten und neuen Stoffen. Der Kleine Prinz ist weiterhin aktuell und erzählt uns immer wieder etwas Neues.“ Durch die Schauspielerei entdecke er viel Neues wie Gideon Rapp erzählt. „Ich denke, dass es im Leben und Alltag so ist, dass jeder auf seiner Insel bzw. seinem Planeten lebt. Er kümmert sich nur darum und hört oder sieht manchmal gar nicht auf die anderen. Der 'Kleine Prinz' hat mich vorher nicht in dem Ausmaß interessiert wie jetzt. Auch den Ferdinand aus 'Kabale und Liebe' habe ich schauspielerisch so neu entdeckt.“

Ansprechend

„Man kann alles nach dem Buch machen, muss das aber nicht. Wie sich die Sachen im Spiel ergeben, ist spannend“, sagt Daniel Kozian. „Fürs ganze Leben finden sich Lösungen im Spiel - auch im beruflichen Umfeld.“ Gideon Rapp stellt fest, dass dieses Experiment mit seiner Tochter wunderbar gelinge. Man könne sie zu vielem animieren. “Spielerisch geht vieles leichter, Mimik, Gestik, Ausdruck etc.", sagt Rapp. Kozian berichtet von seinen Erfahrungen mit Spielclubs in anderen Theatern oder Theater-Arbeitsgemeinschaften (AGs), allem, in dem man selbst Theater spielen kann. „Man kann dann erleben, was man spielt. 'Faust' ist Literatur, die man erlebt haben muss.“ Das Erleben fördere das Verstehen. „Durch Plakate oder anderes Bekanntes wie die Band ABBA versuchen wir die Leute gut und leicht anzusprechen“, sagt Kozian.

Auswahl

Auf die Frage, wie er auf die Auswahl der beiden Schauspieler gekommen ist, sagt Kozian: „Gideon Rapp war die Empfehlung unseres Intendanten William Danne. Beide kannten sich. Unser Intendant nannte ihn vielseitig. Mit Johanna Miller habe ich in Pforzheim am Theater gespielt. Wir kannten uns. Ich fand sie gut und authentisch. Auch Gideon Rapp spielt sehr authentisch. Er gibt als mehr und nimmt dann wieder etwas weg. Johanna Miller macht das umgekehrt. Sie entwickelt etwas Neues daraus.“ Oftmals mache er zu den meisten Szenen zwanzig jeweils ganz andere Ansätze, sagt Rapp.

Vorbereitungen

Letzten Sommer gab es schon die ersten Überlegungen zum Stück. Seit Mitte Januar proben sie. „Im Vorlauf finden immer schon Vorbereitungen statt, wie mit Bühne, Kostüme etc. umzugehen ist. Die Bühne ist sehr wandelbar. Da war auch die Frage, wie man die Reise gestaltet mittels der Bühne. Dann muss man den Text lernen. Dieser ändert sich dauernd. Meistens nehmen wir nur Text weg. Wir müssen aber auch merken, ob das funktioniert. Manche Texte wirken auf dem Papier nicht so und auf der Bühne wieder anders. Das merkt man dann bei der Aufführung selbst. Wir fragen uns: Was will die Figur gerade? Was passiert bei der Figur, im Stück? Was passt zusammen? Bleibt die Figur bzw. die Figuren sich treu? Wir probieren viel aus“, sagt Daniel Kozian. Herausfordernd und spannend sei es, etwas so Hochphilosophisches wie den Kleinen Prinzen auf die Bühne zu bringen. (war)

Info:

Los geht es mit der Premiere am 7. Februar. Weitere Termine gibt es bis zum 2. März. Alle Termine finden sich auf der Webseite. Zu welchen Aufführungsterminen es noch Karten gibt, kann man auch dieser entnehmen. Wer sich dafür interessiert, sollte sich am besten jetzt schon Tickets sichern, weil bereits der Vorverkauf gut läuft.

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von Redaktion NUSSBAUMRedaktion NUSSBAUM
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