Tiere, Natur & Umwelt

Richtiges Verhalten beim Umgang mit Wespe & Co.

Im Sommer dauert es nicht lange, bis beim Essen unter freiem Himmel die gelb-schwarzen schwarzen Flieger angelockt werden. Was tun bei Stichen?
Nahaufnahme einer Wespe am Nest
Wespen mögen keine hektischen Bewegungen; auch Anpusten sollte man unterlassen.Foto: abadonian/iSTock/Thinkstock

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Gerade dann können Wespen lästig werden. Von den acht einheimischen sozialen Wespenarten trifft dies allerdings nur auf zwei Arten zu: die Deutsche und die Gemeine Wespe.

Viele Menschen sind verunsichert, wie am besten mit den Insekten umzugehen ist. Doch die Begegnung mit den ungebetenen Gästen ist noch längst kein Grund zur Panik. Sarah Adelmann, NABU-Fachbeauftragte für Hummeln, Wespen und Hornissen, erklärt, wie der friedliche Umgang mit Wespe & Co. gelingt und was nach einem eventuellen Stich zu beachten ist.

So vermeiden Sie Stiche

Die wichtigste Verhaltensregel: Keine hektischen Bewegungen. Wer von den gelb-schwarz-gestreiften Insekten umschwirrt wird, sollte stets Ruhe bewahren, nicht um sich schlagen und auf keinen Fall die Wespen anpusten. Denn das im Atem enthaltene Kohlendioxid gilt als Alarmsignal für die Tiere und versetzt sie in Angriffshaltung. Normalerweise reagieren Wespen bei ihrer Nahrungssuche nicht aggressiv. Sie wehren sich erst, wenn sie um ihr Leben bangen. „Falls sich Wespen nähern, sollte man die Tiere nur sanft wegschieben“, empfiehlt Sarah Adelmann. Auch ein Abdecken von Speisen und Getränken ist sinnvoll. Am besten wäre es, sich vor jedem Schluck und Bissen zu vergewissern, dass sich keine Wespe am Essen oder Getränk befindet.

Umgang mit Wespen- und Hornissennestern

Wespen sind ein wichtiger Bestandteil der Natur. Sie verfüttern sehr viele andere Insekten, zum Beispiel Mücken, Fliegen und Bremsen, an Ihre Brut und tragen so zum ökologischen Gleichgewicht bei. Hornissen ernähren sich wiederum von kleineren Wespenarten und zahlreichen Insekten, die bei Gärtnern, Landwirten und Förstern wenig beliebt sind.

Auch Wespen- oder Hornissennester im eigenen Garten sind nicht gleich ein Grund zur Sorge. Adelmann rät: „Bevor man den Schädlingsbekämpfer ruft, der das Nest mit Gift abtöten wird, sollte man sich erst einmal von einer naturschutzorientierten Fachperson beraten lassen, ob nicht doch ein Miteinander von Mensch und Wespenstaat möglich ist. Denn Wespen sind niemals grundlos aggressiv, sondern stechen nur zur Verteidigung des Nestes und ihres eigenen Lebens.“

Wespennest - was tun?
Wespen sind wahre Baukünstler was ihre Nester betrifft. Leider sind sie nicht überall erwünscht - kein Grund zur Panik!Foto: MilaSCH/iStock/Getty Images Plus

Geschützte Insekten

Eine Umsiedlung kann erfolgen, wenn dringende Gründe vorliegen, dies könnte etwa ein im Hause wohnender Allergiker sein. Dafür ist eine Genehmigung der örtlichen Unteren Naturschutzbehörde, dem Landratsamt, erforderlich. Denn Wespen sind laut Bundesnaturschutzgesetz – wie alle wildlebenden Tiere – geschützt. Hornissen gelten sogar als besonders geschützt. Das gilt nicht nur für die lebenden Tiere, sondern auch für ihre Nester, Eier und sogar ihre Ruhestätten. Also auch ein totes Nest darf streng genommen nicht abgenommen werden.

Was tun bei einem Wespenstich?

Generell gilt: die Stiche sind unangenehm, aber auch von Hornissen nicht viel gefährlicher als die der Bienen und Wespen. „Wenn man doch einmal von einer Wespe gestochen worden ist“, so Adelmann, „sollte man den Stich schnell kühlen.“ Bei gesunden Menschen führen Wespenstiche zu einer etwa zwei Tage lang druckempfindlichen Hautschwellung an der Einstichstelle und einem anfangs ziehenden Schmerz, bergen aber in der Regel keine weiteren Gesundheitsschäden.

Bei Allergieverdacht oder Stichen im Mund-Rachen-Bereich sollte dagegen umgehend ärztliche Hilfe geholt werden. Eine Allergie, die drei bis fünf Prozent der Bevölkerung betreffe, kann sich in folgenden Symptomen äußern: Ohnmacht, Schwindel oder Übelkeit. Sarah Adelmann: „Personen mit bekanntermaßen allergischen Reaktionen gegenüber Wespenstichen erhalten Erste-Hilfe-Ausrüstungen und Medikamente von ihrem Arzt.“

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von NABU Baden-Württemberg
18.08.2020
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