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Autoreparatur: So lässt sich sparen

Autoreparaturen reißen nicht selten riesige Löcher in den Geldbeutel. Der ADAC gibt Spar-Tipps für Teile und erklärt, wann sich Smart-Repair lohnt.
Autowerkstatt und Geldscheine in Kundenhänden
Eine Autoreparatur kann schnell teuer werden, doch es lässt sich auch sparen.Foto: alfexe/iStock/Getty Images Plus

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Viele Autofahrer wissen nicht, dass es Wege gibt, bei Reparaturen und beim Kauf von Ersatzteilen zu sparen – ohne dass die Qualität leidet. Es gilt dabei aber einiges zu beachten.

Dass freie Werkstätten oft günstigere Stundensätze und preiswertere Teile anbieten, ist bekannt. Darauf haben viele Autohersteller reagiert, indem sie eigene Teile und Service-Linien für Autos ab vier Jahren anbieten. Solche Teile gibt es oft für die gängigsten Verschleiß-Reparaturen bei Bremse, Kupplung oder Auspuff. Kunden sollten gezielt danach fragen - hier lassen sich bis zu 30 Prozent sparen.

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Bei Ersatzteilen muss die Sicherheit garantiert sein

Sowohl von den Fahrzeugherstellern als auch von Zulieferern und freien Teileanbietern gibt es sogenannte Austauschteile. Dabei werden einzelne Baugruppen wie Lichtmaschine, Getriebe oder Starter aufgearbeitet. Erneuertwerden aber nur die Komponenten, die wirklich verschlissen sind.

Sparen lässt sich auch mit Gebrauchtteilen, die aus einem Alt- oder Unfallwagen stammen. Wenn die gleiche Garantie wie bei einem Neuteil geboten wird und es sich nicht um ein sicherheitsrelevantes Teil handelt, kann dies durchaus eine Option sein.

Verschiedene neuwertige Autoersatzteile
Bis zu 30 Prozent lassen sich bei Austauschteilen sparen.Foto: yuryRumovsky/iStock/Getty Images Plus

Austauschteile nur von namhaften Anbietern kaufen

Häufig werden in Veröffentlichungen Begriffe wie Identteile oder Originalqualität verwendet. Diese findet man aber allermeist im Teilehandel nicht auf den Verpackungen. Außerdem sind diese Begriffe nicht mit neutralen Prüfungen verbunden, so dass der Verbraucher nicht genau weiß, welche Qualität er kauft.

Der ADAC rät, nur Ersatzteile aus sicheren Quellen und von namhaften Anbietern zu kaufen. Und: Ist der Preisvorteil größer als 30 Prozent, sollte man besonders vorsichtig sein.

Autoreparatur
Ersatzteile für eine Reparatur sollten aus sicheren Quellen stammen.Foto: DuxX/Thinkstock/iStock

Werkstätten können auch Experten vermitteln

Reparieren lassen sich oft auch teure Elektronik-Steuergeräte. Werkstätten können dafür vielfach Experten vermitteln und übernehmen vorab die Prüfung der Umgebung sowie Aus- und Wiedereinbau des Steuergeräts. Das Einsparpotenzial liegt bei bis zu 80 Prozent.

Infrage kommt zudem eine Reifenreparatur bei bestimmten Schäden in der Lauffläche. Zu prüfen ist auch, ob Verbraucher nach einem Reifenkauf noch eine Garantie in Anspruch nehmen können.

Auch die Fachgerechte Alureifen-Reparatur lohnt sich.

Junger Mechatroniker repariert ein Auto
Mit Experten-Know-How wird der Wagen schnell wieder fit für die Straße.Foto: Vasyl Dolmatov/iStock/Getty Images Plus

Smart Repair: Effiziente Autoinstandsetzung für eine makellose Optik

Smart Repair, kurz für "Small to Medium Area Repair Technology", ist eine moderne Reparaturmethode, die gezielt kleinere Schäden an Fahrzeugen kostengünstig und zeitsparend behebt. Durch smarte Techniken wie lackschonende Ausbeultechniken und punktuelle Reparaturlackierungen können Schäden an Glas, Polstern, Leder oder Kunststoffen effektiv behoben werden.

Der große Vorteil liegt in der Vermeidung teurer Teileaustausche und der damit einhergehenden Wertsteigerung des Fahrzeugs.

Sinnvolle Anwendung von Smart Repair

Smart Repair lohnt sich besonders für Vielfahrer und jene, die ihr Leasingfahrzeug zurückgeben oder verkaufen möchten. Dank der geringen Kosten und der Möglichkeit, das Fahrzeug in makellosem Zustand zu präsentieren, kann ein höherer Verkaufspreis erzielt werden. Den Erfolg von Smart Repair beeinflussen jedoch der individuelle Schaden und das Geschick des Reparaturprofis.

Wichtige Schritte vor der Smart-Repair Reparatur

Vor einer Smart Repair-Reparatur sollten einige Punkte beachtet werden:

  • Ein auf Smart Repair spezialisiertes Unternehmen wählen.
  • Mehrere Anbieter vergleichen und aufbereitete Fahrzeuge begutachten.
  • Kostenvoranschlag für die geplanten Arbeiten einholen.
  • Den Schaden vorher fotografisch dokumentieren.

Vielseitige Reparaturmöglichkeiten mit Smart-Repair

Smart Repair bietet eine breite Palette an Reparaturmöglichkeiten für verschiedene Schäden. Hier sind einige Beispiele und deren Grenzen:

Art des SchadensReparaturmethode und GrenzenKosten (Beispiel)
Kleinere LackschädenSpot-Lackierung: Begrenzt auf kleine Flächen, außerhalb des Sichtbereichs.Ab 40-80 Euro
Verkratzte KunststoffeReparatur mit Metallnetz und Kunststoff: Schwierig bei längeren Rissen.Ab 50 Euro
Kleine Dellen im BlechRückverformung: Abhängig von Lackzustand und handwerklichem Geschick.Ab 30-100 Euro
ArmaturenbrettAusbesserung mit Kunststoffen: Abhängig von Strukturfestigkeit.Ab 30-50 Euro
Textilien und LederVerstärkung und Farbanpassung: Begrenzt durch Beschädigung und Bindung.Ab 10-30 Euro (Textil), dreistelliger Bereich (Leder)
SteinschlagschädenHarzkleber-Reparatur: Begrenzt durch Schadenart und Größe.Ab 50 Euro

Smart Repair bietet eine wirtschaftliche und effiziente Möglichkeit, kleine Schäden am Auto zu beheben und dessen Wert zu erhalten. Von Lackschäden über Kunststoffreparaturen bis hin zur Beseitigung von Dellen – die Methode ermöglicht eine breite Palette an Instandsetzungen. Es ist ratsam, vor der Reparatur verschiedene Angebote einzuholen und auf Expertenwissen zu setzen, um beste Ergebnisse zu erzielen.

Kunde unterzeichnet den Werkvertrag in der Kfz-Werkstatt
Augen auf in der Autowerkstatt - gehen Sie alles gemeinsam durch.Foto: jacoblund/iStock/Getty Images

Auftrag der Werkstatt immer schriftlich!

Autobesitzer sollten den Reparaturauftrag immer schriftlich erteilen. Das gilt auch, wenn sich im Laufe der Reparatur nachträgliche Änderungen ergeben oder zusätzliche Reparaturen notwendig sind. „Der Auftrag sollte Kilometerstand und Kennzeichen, die Kontaktdaten des Auftraggebers, das Annahmedatum, die genauen anstehenden Maßnahmen, eventuell eine Kostenobergrenze sowie den voraussichtlichen Termin der Fertigstellung auflisten“, so die D.A.S.-Expertin Michaela Rassat. Wird die Werkstatt im Rahmen der Gewährleistung tätig, weil sie vorher eine Reparatur nicht fachgerecht ausgeführt hat, sollte das auch im Auftrag stehen. Denn dann ist die Reparatur kostenfrei.

Quelle: D.A.S. Rechtsschutz der ERGO

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von ADAC/red
22.08.2023
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