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Nonies-Hof: Alpaka-Wanderungen als Entschleunigung

Mal kurz dem Alltag und Stress entfliehen, ist nicht immer so einfach. Die Alpaka-Wanderungen auf "Nonies-Hof" in Neckarbischofsheim können helfen.
Sechs Alpakas und vier Lamas leben auf dem Hof.
Sechs Alpakas und vier Lamas leben auf dem Hof.Foto: haf

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„Das Summen ist ein wenig wie das Om bei einer Meditation“ verrät Eva Tietz über die Geräusche, die Alpakas ganz gern mal von sich geben und beschreibt dadurch genau das, was Alpakas auszeichnet, ihre Ruhe. 2019 erfüllten sich Eva und Adrian Tietz in Neckarbischofsheim den lange gehegten Traum eines Aussiedlerhofes, um ein wenig aus der Stadt zu herauszukommen. Sie nannten ihn „Nonies Hof“. Hier können Menschen Auszeiten und Wanderungen mit Alpakas und Lamas buchen, und dadurch entschleunigen.

Zum Namen „Nonies Hof“ kam es durch die gemeinsame Tochter Leonie. „Als sie klein war, konnte sie Leonie nie aussprechen und hat immer „Nonie“ gesagt“, erklärt die Mutter. Diese Kurzform griffen die Eltern auf und so entstand der „Nonies Hof“.

Adrian und Eva Tietz besitzen seit 2019 den Nonies-Hof.

Eine Zufallsidee

Tiere durften natürlich auf dem Hof nicht fehlen. So besitzen sie heute Hühner, Bienen, Schildkröten, und auch Katzen durchqueren immer wieder den Hof. Die Idee, sich Alpakas anzuschaffen, entstand zufällig, wie Eva Tietz verrät. Durch eine TV-Reportage über Alpakas entstand per Zufall die Idee, sich diese Vierbeiner anzuschaffen. Familie Tietz besuchte Züchter und Kurse, und startete mit vier Alpakas. „Inzwischen sind es zehn (6 Alpakas, 4 Lamas)“, so Eva Tietz.

Eigentlich waren die Tiere nur für die private Haltung gedacht, doch von außen gab es immer wieder Anfragen nach Führungen mit den Alpakas. Diesem Wunsch kamen die beiden nach und so bieten sie seit September 2020 unter anderem Alpaka-Wanderungen an. Genau dies ist auch ein Grund, weshalb sie sich zusätzlich noch Lamas anschafften. Denn Alpakas sind „die stursten Tiere, die ich kenne“, meint Adrian Tietz.

Sie haben zwar den „Niedlichkeitsfaktor“, doch „wenn die was nicht wollen, dann wollen sie nicht“, so der Familienvater. Lamas dagegen sind kooperativer, da sie seit langem bereits vom Menschen gezüchtet und als Lastentiere genutzt werden. „Wenn das Lama läuft, laufen auch die Alpakas. Das ist der Herdentrieb“, erklärt Adrian Tietz.

An drei Tagen in der Woche

Die Wanderrouten selbst sind unterschiedlich lang und können von einer bis zu drei Stunden dauern. Dabei erzählt Eva Tietz viel über die Gegend und natürlich auch über die Alpakas. Bevor es aber losgeht, gibt es vor Ort noch eine Einweisung, was die Sicherheit und den Umgang mit den Tieren angeht. Familie Tietz hält das Pensum für die Tiere jedoch klein. „Wir bieten die Touren an drei Tagen in der Woche an. Denn es sind Tiere, keine Arbeitsmaschinen“, betont ihr Mann.

2019 kauften sich die Tietz' den Hof und erfüllten sich so den Traum vom eigenen Stück Land.

Auch wenn ihre Alpaka-Wanderungen eine sehr weitläufige Zielgruppe – „vom Grundschulalter bis Ü-80“, so Eva Tietz – ansprechen, empfehlen sie bei Kindern ein Mindestalter von acht Jahren. „Bei den Wanderungen muss man sich relativ ruhig verhalten und das kann für die kleinen Kids noch sehr schwierig sein“, so Eva Tietz.

Video: Impressionen vom Nonies-Hof

Eine Auszeit mit Alpakas

Beliebt sind auch die Alpaka-Auszeiten auf der Weide: Ein gemütliches Picknick auf der Weide umgeben von der Alpaka-Herde. Die Verpflegung bringen die Besucher selbst mit. Familie Tietz stellt Picknickkorb und Decke bereit.

Alpakas sind zwar Distanztiere, lassen sich also nicht wirklich streicheln, aber sie sind auch extrem neugierig. Zu Beginn werden die Besucher erstmal genauer unter die Lupe genommen, ehe es sich die Tiere gemütlich machen und sich auf die Wiese setzen und summen. „Das hat was sehr beruhigendes, wenn Alpakas summen“, so ihr Mann. Eben wie das „Ohm bei einer Meditation“.

Eva Tietz kennt sich gut mit den Tieren aus.

Ruhig und intelligent

Außerdem sind Alpakas sehr intelligent. „Sie beschäftigen sich viel selbst und wollen auch gut beschäftigt werden. Sie bauen Windräder oder Regenfässer auseinander. Und bei Touren kann es auch vorkommen, dass sie mal versuchen die Kappe eines Gastes zu klauen oder auch das Handy oder die Handtasche“, verrät Adrian Tietz.

Eine weitere Eigenschaft der Tiere ist ihre Ruhe. Diese soll auf die Besucher abfärben. „Man muss mit ihnen sehr ruhig umgehen, dementsprechend wird man auch selber ruhiger“, erklärt Eva Tietz.

Die Alpakas werden auf Nonies Hof vielseitig eingesetzt, ob für Hochzeiten, romantische Anträge bei Sonnenuntergang, Geburtstage, Firmenfeiern, sowie für Besuche von Kindergärten und Altenheimen. Auch Schulkassen kommen oft vorbei, um mehr über die Tiere zu lernen. Trotzdem setzen die Tietz‘ die Alpakas nur dosiert ein, um sie keinem zu großen Stress auszusetzen. Denn sie wollen „keinen Massentourismus“ betreiben, wie die beiden betonen.

Übernachtungsfass

Neben Alpakas und Lamas besitzt der Nonies Hof auch noch einen weiteren Anlaufpunkt, den eigenen Hofladen mit regionalen Produkten, Alpaka-Wolle, eigenem Honig und Kerzen aus Bienenwachs. Ab kommendem Frühjahr wird es zudem ein Übernachtungsfass geben. Mit Doppelbett, Tisch, der unterm Bett hervorgezogen werden kann, Sitzbänken, Kühlschrank, kleinem Induktionskochfeld, Kaffeemaschine und einer Dusche hat dieses Fass viel zu bieten. Es hat Strom, ist beheizbar, nur Internet und Fernsehen gibt es dort nicht. Denn es soll dazu dienen, dem Alltag mal für ein oder zwei Tage zu entfliehen.

Doch Aushängeschild des Nonies Hof bleiben die Alpakas und Lamas, die auch gut versorgt sind. Die aus den Anden stammenden Alpakas fressen theoretisch fast alles, manchmal auch Dinge, die sie eigentlich nicht essen dürfen. Hier muss Familie Tietz stets sehr wachsam sein. Neben den Hauptmahlzeiten Gras und Heu verzehren sie auch mal Tannenzweige oder gar ganze Brombeersträucher. „Es sind die besten Brombeeren-Vernichter, die wir haben“; schmunzelt Adrian Tietz.

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von haf
14.04.2022
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