Bei Schaufensterscheiben von Geschäften, aber auch bei Zugängen und Glasflächen etwa von Bürogebäuden, ist Sicherheitsglas heute schon fast Standard. Deutlich seltener sind die Glasscheiben, die bei einem leichten Schlag nicht sofort zerspringen, in Privatgebäuden anzutreffen. Dabei lohnt sich die Umrüstung, empfiehlt etwa Thomas Fiedler, technischer Leiter beim Hersteller Uniglas: "Sicherheitsglas bricht zwar auch irgendwann, aber dazu benötigt es neben Kraft auch schwere Werkzeuge, Zeit und Geduld, die die meisten Einbrecher nicht haben. So kann die richtige Verglasung mögliche Einbruchsversuche verhindern."
Bei Verbundsicherheitsglas etwa werden mindestens zwei Scheiben durch zähe Spezialfolien miteinander verbunden. Wird das Glas zerschlagen, haften die Splitter auf der Folie und halten die Scheibe so zusammen.
Auch Sicherheitsverglasungen sind in verschiedenen Ausführungen, etwa als durchwurfhemmende oder durchbruchhemmende Verglasung, erhältlich. "Entscheidend ist jeweils die Widerstandsklasse des Sicherheitsglases. Je höher die Klasse, desto länger dauert es, dieses Glas zu durchschlagen", erklärt Fiedler weiter.
Für Ein- und Mehrfamilienhäuser in Siedlungsgebieten etwa empfiehlt der Experte Gläser der Klasse P4A oder für exklusive schwer einsehbare Villen mit erhöhtem Schutzbedarf die Klassen P5A oder P6B. Optisch und in Sachen Wärmeschutz ist das Spezialglas von konventionellen Scheiben nicht zu unterscheiden.
Je nach Risikoeinstufung sollten das durchwurf- und durchbruchhemmende Glas auf die Beschläge und Schlösser abgestimmt werden. Hersteller wie beispielsweise Uniglas bieten komplette Produktpaletten, die für Fenster und Türen aller Widerstandsklassen ein geeigenetes Glaserzeugnis bieten.
Die DIN EN 1627 Einbruchhemmende Bauprodukte empfiehlt folgende Verglasungen für Fenster und Fenstertüren je nach Widerstandsklasse:
Wohl jeder kennt die Funktionsweise, die das Verbundglas auszeichnet, von der Autoscheibe. Bei einer Krafteinwirkung, etwa durch einen Stein, kann das Glas zwar Risse bilden, es zersplittert aber nicht in unzählige Scherben. Die Funktion von Schutzglas für das Eigenheim ist vergleichbar. "Um es aufzuschlagen, benötigen Einbrecher viel Kraft, Zeit und schweres Werkzeug. Das schreckt die Täter ab", erklärt Thomas Fiedler, Technischer Leiter von Uniglas. Um diese hohe Widerstandskraft zu erzielen, werden mehrere Scheiben durch zähe Folien miteinander verbunden. Sie halten die Splitter bei dem Versuch, das Glas zu durchschlagen, sodass die Scheibe intakt bleibt.
Wenn ohnehin eine Modernisierung und ein Austausch der Fenster geplant sind, stellt die Entscheidung für die Sicherheitsvariante eine Option dar. Im örtlichen Fachhandel können sich Hausbesitzer zu den Möglichkeiten des Einbruchschutzes beraten lassen, ebenso wie zu möglichen Zuschüssen. Wenn mit den neuen Fenstern ein verbesserter Wärmeschutz einhergeht, stehen verschiedene Fördertöpfe wie die neue Bundesförderung für effiziente Gebäude oder steuerliche Vorteile zur Wahl.