Gesundheit & Soziales

Rollator – Tipps zum richtigen Umgang mit der Gehhilfe

Bei Gehproblemen kann ein Rollator zur Mobilität und Selbstständigkeit beitragen. Dabei ist der richtige Umgang entscheidend. Tipps von Pflegeprofis.
Seniorin mit Rollator in herbstlicher Parklandschaft
Beim Spaziergang durch den Park gibt ein Rollator SicherheitFoto: FamVeld/iStock/Getty Images Plus

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Weitestgehend mobil und selbstständig zu sein, ist vielen Menschen wichtig, auch wenn sie körperlich eingeschränkt sind. Fällt das Gehen schwer, kann hierbei ein Rollator helfen. Zu Fuß in Bewegung zu bleiben, ist zudem eine Form von Alltagstraining und kann zur Vorbeugung gesundheitlicher Probleme beitragen. Hierbei ist allerdings die richtige Handhabung entscheidend. Ansonsten besteht ein erhöhtes Sturzrisiko. Bei unnötiger Verwendung kann die Gehfähigkeit abnehmen.

Video: Die Rollator-Fahrschule

Ratgeber "Rollator – Tipps zum sicheren Umgang"

Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) hat daher gemeinsam mit der Klinik für Geriatrische Rehabilitation des Robert-Bosch-Krankenhauses Stuttgart den Ratgeber "Rollator – Tipps zum sicheren Umgang" entwickelt, der hier als PDF-Datei kostenlos heruntergeladen werden kann.

Daniela Sulmann, Pflegeexpertin und Geschäftsleiterin im ZQP erklärt: "Für einen sicheren Umgang mit einem Rollator sind verschiedene Aspekte wichtig. Dazu gehören die Auswahl des individuell passenden Modells und die richtige Einstellung von Griffhöhe und Bremsen." Wichtig sei zudem, beim Kauf eine Einführung in dessen Handhabung sowie Pflege zu erhalten, so Sulmann.

alter Mann mit Rollator am Bettrand
Den richtigen Umgang mit dem Rollator sollte man zuhause üben.Foto: FG Trade Latin/E+

Vor dem Einsatz des Rollators wird ein professionelles Training empfohlen, um Techniken im Umgang damit zu erlernen und die Fortbewegung zu üben. "Ratsam für einen sicheren, hilfreichen Umgang sind professionelle Anleitung und Übung im eigenen Wohnumfeld, draußen wie drinnen", sagt Sulmann. Solche Angebote gibt es zum Beispiel in Kliniken, bei der Physiotherapie oder der Deutschen Verkehrswacht.

Wer mit dem Rollator unterwegs ist, sollte immer feste Schuhe tragen, genügend Zeit für den Weg einplanen und möglichst ebene, gut befahrbare und beleuchtete Wege nutzen. Außerdem, so Sulmann, gibt es einiges beim Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu beachten. "Beim Einsteigen in einen Bus, während der Fahrt und beim Aussteigen sind erhöhte Aufmerksamkeit und die richtige Technik im Umgang mit dem Rollator sehr wichtig, um Stürze zu vermeiden", erklärt Sulmann.

Seniorin zuhause gestürzt mit Pflegerin
Stolperfallen in der Wohnung bergen Sturzgefahr.Foto: SilviaJansen/iStock/Getty Images Plus

In der Wohnung können Hindernisse wie Teppiche oder Möbel den Gebrauch eines Rollators erschweren. Daher sollte der Wohnraum möglichst Rollator-freundlich gestaltet werden. Das kann zum Beispiel bedeuten, Teppichkanten festzukleben oder Möbel umzustellen. Sulmann empfiehlt, zur Wohnraumpassung professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Pflegebedürftige Menschen erhalten diese kostenfrei bei einigen Beratungsstellen zum Thema Pflege – zum Beispiel bei Pflegestützpunkten.

Tipp:
So hilfreich ein Rollator oft ist, er sollte nur von Menschen eingesetzt werden, die ihn wirklich brauchen. Denn eine längerfristige unnötige Verwendung kann zur Verringerung der Gehfähigkeit oder zu Gleichgewichtsstörungen beitragen. Vor der Entscheidung für oder gegen einen Rollator sollte man daher professionellen Rat einholen - etwa beim Hausarzt, Orthopäden oder bei der Physiotherapie.

Ein Rollator gehört als fahrbare Gehhilfe zu den anerkannten Hilfsmitteln. Wenn der Rollator ärztlich verordnet wurde, werden die Kosten für ein einfaches Modell von den Krankenkassen weitestgehend erstattet.

Flexibel mit Rollstuhl-Rollator-Kombi

Grundsätzlich sind Rollatoren für Menschen geeignet, die noch über ausreichend Beinkraft und Beweglichkeit verfügen, um selbst zu gehen. Sie bieten Unterstützung und Sicherheit vor Stürzen, die Möglichkeit zum Befördern von Taschen und Einkäufen sowie eine Sitzgelegenheit für Ruhepausen. Wenn die eigenen Beine nicht mehr tragen, kann man sich im Rollstuhl sitzend fortbewegen – bei eingeschränkter Kraft entweder von einer anderen Person geschoben oder mit Antrieb durch einen Elektromotor.

Senior sitzt auf einem Kombi-Rollator in sommerlicher Landschaft
Bei Ermüdung oder schwierigem Untergrund wird der Rollator ruckzuck zum Elektrorollstuhl.Foto: djd/Ludwig Bertram

Nicht immer aber fällt die Entscheidung eindeutig aus: Viele Senioren und gehbehinderte Menschen können kürzere Wege noch gut mit einem Rollator bewältigen, bei längeren Strecken, auf unebenem Boden oder nach einer anstrengenden Unternehmung ist aber doch der Rollstuhl gefragt. Statt ständig zwischen zwei Hilfsmitteln zu wechseln, kann dann ein Kombigerät die richtige Wahl sein. Die Mobilitätshilfe ist dann Elektrorollstuhl, Rollator und Schiebehilfe in einem, sehr leicht und einfach umzubauen. Im Fachhandel kann man sich zu verschiedenen Modellen ausführlich beraten lassen.

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von ots/ Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP)/djd/red
21.11.2024
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