Es geht dir besser.
Sagen sie.
Du lachst ja wieder.
Du gehst raus. Du funktionierst.
Und vielleicht glaubst du es selbst.
Für einen Moment.
Bis es dich wieder trifft.
Unverhofft.
Mitten im Alltag.
Beim Aufwachen.
Beim Einräumen der Spülmaschine.
Beim Duft nach Regen oder einem Lied aus dem Radio.
Dann ist sie wieder da:
Diese Leere.
Diese Wucht.
Diese Stimme, die sagt: Ich bin noch hier.
Trauer kommt in Wellen.
Sie rollt an,
bricht,
zieht sich zurück –
nur um dich beim nächsten Mal wieder aus dem Gleichgewicht zu reißen.
Manchmal ist sie laut.
Manchmal still.
Manchmal fast zärtlich –
und manchmal unerträglich.
Und das bedeutet nicht, dass du zurückgeworfen wurdest.
Es bedeutet nur:
Du bist auf dem Weg.
Ein Weg, der keine Richtung kennt.
Kein Ziel. Kein „fertig“.
Du darfst heute wieder weinen.
Auch wenn du gestern gelacht hast.
Du darfst wütend sein, obwohl du schon „verstanden“ hast.
Du darfst stehenbleiben.
Rastlos sein.
Zurückschauen.
Vorausdenken – und wieder umkehren.
Trauer ist nicht logisch.
Nicht planbar.
Nicht linear.
Sie ist eine Sprache,
die sich jeden Tag neu schreibt.
Und wenn du glaubst, du müsstest weiter sein –
denk daran:
Wellen ziehen sich zurück,
bevor sie wieder Kraft haben.
Stillstand ist kein Scheitern.
Rückschritt kein Fehler.
Hoffnung kein Verrat.
Du darfst atmen,
auch wenn es schwerfällt.
Du darfst leben,
auch wenn jemand fehlt.
Du darfst lieben,
auch wenn der Mensch nicht mehr da ist.
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