Vielleicht fühlst du dich im Moment wie abgeschnitten vom Leben.
Dein Alltag läuft weiter, als wäre nichts passiert. Die Welt spricht über Wetter, Termine, Nachrichten – aber nicht über das, was in dir tobt, stockt, weh tut. Manchmal ist es genau dann ein Lichtblick, wenn du weißt: Da sind andere. Die fühlen ähnlich. Und schweigen nicht, wenn dir die Worte fehlen.
Trauergruppen sind keine Therapien. Sie sind Räume. Offene Kreise. Orte, an denen niemand fragt, ob du „weiter bist“ oder „langsam loslassen solltest“. Du kommst, wie du bist – mit Tränen, Fragen, Wut oder ganz ohne Sprache.
Manche Gruppen treffen sich regelmäßig. Manche sind offen, andere fest begleitet. Oft leiten erfahrene Trauerbegleiter durch die Treffen. Immer geht es darum, einfach da sein zu dürfen – nebeneinander, miteinander.
Vielleicht hast du Angst, dass du etwas erzählen musst. Dass du stark sein musst. Aber das musst du nicht.
Viele, die zum ersten Mal kommen, sagen am Ende:
„Ich habe nur zugehört. Aber genau das hat mir geholfen.“
In einer Trauergruppe kannst du weinen – oder nicht. Reden – oder nicht. Alles darf, nichts muss.
Manchmal wird erzählt, was war.
Manchmal geht es um kleine Rituale – eine Kerze, ein Stein, ein Gedanke.
Manchmal sitzt du einfach nur im Kreis und merkst: Ich bin nicht die Einzige.
Viele Gruppen entstehen in Hospizen, Kirchengemeinden, Bestattungshäusern. Oft kostenlos. Immer mit offenem Herzen.
Trauer macht still. Und laut. Und leer. Und voll von allem.
Wenn du anderen begegnest, die das verstehen, wird es leichter. Nicht besser. Aber weniger einsam.
Manche sagen: Die Gruppe wurde mein Anker.
Andere: Ich konnte dort einfach mal atmen.
Trauergruppen sind keine Pflicht.
Sie sind ein Angebot. Ein leiser Raum.
Für dich. Mit allem, was du gerade bist.
Still, offen, warm – wie eine Tür, die nicht drängt, aber wartet.
Du darfst hineingehen.
Oder erst mal davor stehen bleiben.
Und wenn du dich eines Tages setzt, zwischen andere,
dann vielleicht mit dem Gefühl:
Hier darf ich einfach sein.
Mit allem, was in mir lebt – und allem, was fehlt.
Du musst diesen Weg nicht allein gehen.
Und du darfst dir Zeit lassen, ihn zu betreten.
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