
Nach zwei Stunden Indoorspielplatz, einem langen Schultag oder zu viel Bildschirm ist bei vielen Familien der Punkt erreicht, an dem alle gereizt sind.
Eigentlich wollt ihr raus – aber bitte ohne „Wir fahren jetzt noch 40 Minuten in den Wald“-Ansage.
Genau dafür sind kurze Winterspaziergänge gemacht: 10 bis 30 Minuten vor der Haustür, einmal tief durchatmen, ein bisschen laufen, wieder runterkommen. Kein perfektes Winterwonderland, sondern echte Alltagshilfe.
Ein Winterspaziergang ist kein Leistungssport. Es geht nicht darum, wie viele Kilometer ihr schafft, sondern wie ihr euch danach fühlt.
Perfekt für die Zeit nach dem Abendessen oder nach einem Indoor-Tag.
Und nur, weil St. Martin vorbei ist, müssen die Laternen nicht im Keller verschwinden – im Gegenteil: Jetzt haben sie erst recht Bühne.
Kinder dürfen Laternen, kleine Lichter oder LED-Teelichter mitnehmen.
Ihr lauft einfach eine feste Runde: um den Block, zur nächsten Kreuzung und zurück, einmal durchs Wohngebiet.
Beobachtungsaufgaben:
Dauer: 10–20 Minuten
Pluspunkt: Keine Vorbereitung, kein Auto, kein Gepäck – aber trotzdem „Wir waren draußen“. Und die liebevoll gebastelten Laternen bekommen mehr als einen großen Auftritt im Kalender.
Für dunkle, neblige Abende mit motivierten Kindern.
Jedes Kind bekommt eine Taschenlampe.
Ihr lauft eine kurze Strecke, zum Beispiel bis zum Spielplatz, in den nächsten Park oder einfach einmal um den Block.
Aufgaben unterwegs:
Regeln:
Kein Licht in die Augen anderer Menschen, keine Autos anblinken, sonst wird aus Spaß schnell Stress.
Dauer: 15–30 Minuten
Pluspunkt: Kinder finden es oft spannender als einen „normalen“ Spaziergang – und sind trotzdem in Bewegung.
Wenn die Welt draußen grau und milchig ist, wird der Spaziergang zum Hör-Abenteuer.
Ihr lauft eine kleine, bekannte Runde.
Alle hören bewusst hin:
Ihr könnt kleine Stopps einbauen:
Alle bleiben stehen, schließen kurz die Augen und erzählen danach, was sie gehört haben.
Dauer: 10–20 Minuten
Pluspunkt: Kinder kommen aus dem Kopfkino (oder vom Bildschirm) wieder in den Körper – ganz ohne großes Programm.
Manche Kinder brauchen ein klares „Warum gehen wir raus?“.
Ihr verbindet den Spaziergang mit einem Ziel:
Hinweg = frische Luft,
Rückweg = Vorfreude auf das, was ihr mitgebracht habt.
Dauer: 15–30 Minuten, je nach Strecke
Pluspunkt: Der Spaziergang ist kein Extra-Programmpunkt, sondern erledigt nebenbei etwas, was ihr sowieso braucht.
Auch mitten im Ort findet ihr kleine Naturmomente.
Ihr überlegt euch vorher 3–5 Dinge, die ihr zusammen suchen wollt, zum Beispiel:
Jedes Mal, wenn ihr etwas entdeckt, gibt’s ein „Bingo!“ – ohne Punkte, ohne Druck.
Dauer: 20–30 Minuten
Pluspunkt: Der Blick geht weg von Mülltonnen und Autos hin zu dem, was draußen trotzdem noch lebt.
Tipps:
Für die meisten Familien reichen im Alltag kurze Runden:
Lieber eine kleine Runde, nach der ihr sagt „Das war gut“,
als eine lange Strecke, nach der alle nur noch meckern.
Für Winterspaziergänge eignet sich am besten der Zwiebellook:
Dass Kinder keine Lust haben, kommt vor – besonders im November.
Wichtiger als der perfekte Spaziergang ist, dass ihr als Familie nicht in Dauerstress rutscht.
Diese Dinge können helfen:
Wenn es an einem Tag gar nicht geht, ist das auch okay. Winter ist kein Wettbewerb.
Damit der Spaziergang wirklich zum kleinen Anker im Winter wird, hilft ein einfaches Ritual für danach:
So markiert ihr ganz bewusst:
Draußen war Bewegung – drinnen ist jetzt Ankommen.


