Das Jahr 1525 ist untrennbar mit dem Bauernkrieg verbunden. Hier kommt dem sog. "Weingartener Vertrag" vom 17./ 22. April 1525 besondere Bedeutung zu: Nach kleineren Scharmützeln auch in Oberschwaben verhinderte der Vertrag größeres Blutvergießen, wie z.B. im fränkischen Würzburg.
Unter dem Titel "1525 Weingartener Vertrag" fokussiert sich die zweite Schau im jüngst errichteten "PAVILLON am schlössle" auf ein Geschichtsereignis von besonderer regionaler Bedeutung. Vor 500 Jahren wurde er zwischen Georg Truchseß von Waldburg und dem Schwäbischen Bund sowie Teilen des Seehaufens geschlossen.
Die Ausstellungsmacher bieten zum Einstieg Überblicke über den gesamten Bauernkrieg sowie die Ereignisse in Oberschwaben. Darauf folgen Altdorfer Zeitzeugnisse, beispielsweise der regelmäßige Briefwechsel zwischen dem Großkeller Georg Hablitzel im Kloster Weingarten und seinem Abt Gerwig Blarer. Lesende können hier kurzweilig die damalige Ereignisgeschichte mitverfolgen, aber auch die Gemütszustände der Schreibenden. Teilweise besitzen die Briefabschnitte auch anekdotenhaften Charakter. Die Sprache der damaligen Zeit wurde weitmöglichst beibehalten, teils jedoch zum besseren Verständnis leicht geglättet.
Nach den vorausgehenden Ereignissen rückt schlussendlich das Dokument Weingartener Vertrag selbst in den Fokus. Deutlich wird seine Untergliederung in Schuldzuweisung, einzelne Artikel und die Liste der Unterzeichnenden. Ebenso werden unterschiedliche Sichtweisen auf den Weingartener Vertrag aufgezeigt: Denn je nach Betrachtung - ob streng regionalgeschichtlich, im Gesamtverlauf des Bauernkriegs oder im weiteren geschichtlichen Verlauf - fällt die Einordnung durch Historiker/innen unterschiedlich aus. Am Ende des Rundgangs haben Sie als Besuchende die Möglichkeit, Ihre - eventuell neu gewonnene - Ansicht in eine Abstimmung einzubringen.