Am Bauernkrieg nahmen auch hiesige Bauern teil.
Vortrag von Petra Sachs-Gleich
Vor 500 Jahren wollten Menschen die Vision eines auf göttlicher Gerechtigkeit basierenden Gemeinwesens im Hier und Jetzt realisieren. Tausende von Bauern im ganzen Reich beteiligten sich an der Erhebung, Oberschwaben war ein Aufstandszentrum und lieferte die Programmatik. Mit ihren Forderungen nach gerechteren Lebensbedingungen stellten sie die gesellschaftlich-politische Verfasstheit grundsätzlich in Frage. Nachfolgende Epochen wandten sich mit jeweils unterschiedlichen Interessen den damaligen Geschehnissen zu. Anlässlich des 500-jährigen Gedenkens scheinen Fragen der Legitimation von „Aufruhr und Empörung“ und das biografische Interesse an den Schicksalen der Akteure besondere Aufmerksamkeit zu finden. Wer waren die Beteiligten? Handelte es sich um eine gewaltsame Revolution oder eine demokratische Freiheitsbewegung? Ist der Weingartener Vertrag als Friedensvertrag, fauler Kompromiss, Diktatfrieden oder Stabilitätspakt zu bewerten? War alles umsonst oder gab es auch positive Folgen? Kann der Begriff der „göttlichen Gerechtigkeit“ heute noch Relevanz für die Schaffung menschenwürdiger Verhältnisse haben?
Der Vortrag will die drei aus Kressbronn bekannten Akteure vorstellen. Jeder von ihnen steht beispielhaft für einen von drei wesentlichen Aspekten des Themas.
Die Historikerin Petra Sachs-Gleich befasst sich seit Jahrzehnten mit der Erforschung geschichtlicher Themen ihres Heimatorts Kressbronn am Bodensee, so auch zum Bauernkrieg. Zugleich ist sie Vorsitzende des Vereins zur Erhaltung der Hofanlage Milz e. V.
Keine Anmeldung erforderlich.
Veranstaltungsort: Scheuer der Hofanlage