Die Zunge ist mehr als ein Werkzeug der Sprache. Sie lobsingt, verführt, klagt und spielt. In Silberzunge entfaltet der Tübinger Kammerchor Vokalkunst ein Programm, das die vielfältige Symbolik dieses Ausdrucks aufgreift und musikalisch erlebbar macht. Die Werke schildern eine Fülle an Bildern: von den wettstreitenden Engelszungen zweier Seraphine bis hin zur Honigzunge eines jungen Reiterburschen, der ein unschuldiges Mädchen verführt. Auch die ungebändigten Narrenzungen einer Taverne finden ihren Platz – scharfzüngig und voller Übermut. Elf Kompositionen zeitgenössischer Meister – darunter Kō Matsushita, Eric Whitacre, Jake Runestad und Nils-Peter Ankarblom – entfalten ein spannungsgeladenes Wechselspiel der „Zungen“, das die gesamte Bandbreite der menschlichen Stimme umfasst: von sakraler Erhebung bis zu ungezähmter Lautpoesie.
Einlass ab 18:30 Uhr