Dies und Das

Studium Generale: Wo beginnt Wissenschaft? – Perspektiven der Tübinger Altertumswissenschaften

Dienstag, 03. Juni 2025
ab 18:00 Uhr
Studium Generale: „Zum Teufel“. Die Inkarnation des Bösen aus interdisziplinärer SichtFoto: Tübingen

Wissenschaft fragt danach, wie Dinge wirklich sind. Sie bringt Diskussion hervor und schafft durch wiederholbare Methoden neue, nachvollziehbare Erkenntnisse. Um Wissenschaft zu betreiben und weiterzuvermitteln, braucht es Bildung. Lange herrschte die Überzeugung vor, dass Wissenschaft und Bildung die Voraussetzung für Entwicklung und Wohlstand seien. Diese Überzeugung wird jedoch heute durch „alternative Fakten“ und Verschwörungstheorien infrage gestellt. Wozu schwierige Fragen stellen, wenn viele Menschen einfache Antworten wünschen und der eigenen Meinung größte Bedeutung zugemessen wird? Wozu Wissenschaft, wenn sich mit Falschbehauptungen viel besser regieren lässt? Wozu ein mühsames Ringen um Erkenntnis, wenn sich Geld mitunter besser durch Fehlinformation als durch Wahrheitstreue verdienen lässt?

In einer Zeit, in der diese Fragen Konjunktur haben, lohnt sich ein Blick darauf, wie Wissenschaft entstanden ist, wo sie begann. Was verstanden Menschen im Altertum unter Wissenschaft? Wie entwickelten sich einzelne Wissenschaftsbereiche, wie z. B. Philosophie, Theologie, Geschichte, Astronomie oder Medizin? Welcher Nutzen wurde gezogen, welche Kritik geübt?

Veranstaltungdetails

Gab es noch andere Methoden und Quellen der Erkenntnis und welche Bedeutung hatten sie? Damit wird die Frage „Wo beginnt Wissenschaft?“ von einer historischen auch zu einer sachlichen: Was genau ist eigentlich Wissenschaft und wo sind ihre Grenzen?
In der Ringvorlesung gehen die Tübinger Altertumswissenschaften diesen Fragen in verschiedenen historischen Epochen und geografischen Räumen nach. Vom Alten Orient mit Mesopotamien, Israel / Palästina und Ägypten über Griechenland, Rom, Qumran, Byzanz bis in die islamische Welt werden Wissenschaftskonzepte vorgestellt und in ein Verhältnis zu unseren heutigen Vorstellungen gesetzt. Ein Auftakt zu modernen Verschwörungstheorien beleuchtet die gegenwärtige Relevanz der Fragestellung.

Organisation: Prof. Dr. Wiebke Meinhold (Altorientalische Philologie); Prof. Dr. Jakob Wöhrle (Ev. Theologie / Altes Testament)

29.04.2025
Verschwörungstheorien als alternative Wissensform

Prof. Dr. Michael Butter, Amerikanische Literatur- und Kulturgeschichte, Universität Tübingen

06.05.2025
Aristoteles über Bildung und Rationalitätskriterien von Wissenschaft

Prof. Dr. Klaus Corcilius, Antike Philosophie, Universität Tübingen

13.05.2025
Schöpfungserzählungen und Naturwissenschaft

Prof. Dr. Jakob Wöhrle, Ev. Theologie / Altes Testament, Universität Tübingen

20.05.2025
Frühe Formen von Wissenschaft im Alten Orient

Prof. Dr. Wiebke Meinhold, Altorientalische Philologie, Universität Tübingen

27.05.2025
Astronomie im Alten Ägypten

Prof. Dr. Christian Leitz, Ägyptologie, Universität Tübingen

03.06.2025
Mathematik im antiken Griechenland

Prof. Dr. Reinhard Kahle, Theorie und Geschichte der Wissenschaften, Universität Tübingen

17.06.2025
Die Worte und die alten Dinge. Archäologisches Wissen und archäologische Wissenschaft von Thukydides bis Foucault

Dr. Alexander Heinemann, Klassische Archäologie, Universität Tübingen

24.06.2025
Zweifelhafte Wissenschaften? Grenzen der Wissenschaft im arabischen Mittelalter

Prof. Dr. Regula Forster, Islamische Geschichte und Kultur, Universität Tübingen

01.07.2025
Auf der Suche nach dem perfekten Text: Von Homer zum Alten Testament

PD Dr. Harald Samuel, Ev. Theologie: Hebräisch und Altes Testament, Universität Tübingen

08.07.2025
Geschichte und Wissenschaft, Geschichte als Wissenschaft in der byzantinischen Tradition

Dr. Federico Montinaro, Alte Geschichte, Universität Tübingen

15.07.2025
Offenbarungen, Muttergöttinnen und verlorene Zivilisationen. Beginn und Grenzen von Wissenschaft in der Religionsgeschichtsschreibung

Prof. Dr. Isabel Laack, Religionswissenschaft und außereuropäische Religionsgeschichte, Universität Tübingen

22.07.2025
Talmudische Wissensansprüche – jüdische Diskurse zu Medizin, Magie und anderen Wissenschaften

Dr. Lennart Lehmhaus, Judaistik, Universität Tübingen

Veranstaltungsort: Hörsaal 25

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von Tübingen / CC BY-ND
14.05.2025
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