"Das war damals eine ungeheuere Umbruchszeit" sagte Wolfgang Knobloch in einem BNN-Artikel vom 13.1.2024 über den Bauernkrieg. Hohe Abgaben und Missernten ließen die Bauern gegen die Obrigkeiten aufstehen. Im Jahr 1525 wurde das Kloster Gottesaue von Bauernhaufen aus dem Pfinztal gestürmt, geplündert und in Brand gesteckt. Der Abt und die Mönche mussten fliehen. Um ca. 1590 wurden die Vorkommnisse zum Bauernaufstand untersucht. Befragt wurde auch ein betagter Eggensteiner Bauernführer, der aussagte, dass keine Eggensteiner Bauern am Sturm auf Gottesaue beteiligt waren. Diese Darstellung kann nicht geglaubt werden, denn alle Bauern mussten hohe Abgaben leisten und waren mit der Obrigkeit unzufrieden. Es ist anzunehmen, dass sie geflohen sind. Heimatforscher Wolfgang Knobloch sagte, in den Steuerbüchern fehlten nach dem Bauernkrieg viele Namen, die vorher verzeichnet waren. Die Bauern wurden nach der Niederlage hart bestraft. Zu Strafzahlungen kamen noch Fronleistungen zum Wiederaufbau der zerstörten Schlösser, Burgen und Klöster. Viele Bauern mussten die Teilnahme am Aufstand mit ihrem Leben bezahlen. Sie fanden den Tod auf dem Schlachtfeld oder auf der Flucht, bei Hinrichtungen oder erlagen ihren schweren Verletzungen. Im Bauernkrieg 1525 taten die Eggensteiner zweifellos wie alle Dörfer der Gegend mehr oder minder mit, nähere Einzelheiten über Eggenstein sind jedoch nicht überliefert. Der Bundschuh war das Symbol des Bauerntums und der Volksfrömmigkeit.
Info: Aus Festschrift Gesangverein Frohsinn 1928 zum 90. Jubiläum von Gustav Rommel, Der Bauernkrieg im Kraichgau und Hardt, Eigenes Wissen,
Wolfgang Knobloch BNN-Artikel und Eggenstein im Wandel der Zeiten.
Reinhold Singer AG Ortsgeschichte Eggenstein-Leopoldshafen