
Die neue Drais-Halle war am Dienstag, 4. November 2025, um 18 Uhr bis auf den letzten Platz gefüllt. Wegen des großen Andrangs brachte der Hausmeister mehrfach zusätzliche Stühle. Oberbürgermeisterin Petra Becker eröffnete die Versammlung pünktlich, Ortsvorsteher Adalbert Scherer sprach ein kurzes Grußwort.
Zum Auftakt wurde der Gewässerpflegeplan für die nördlichen Stadtteile kurz vorgestellt. Bürgerinnen und Bürger meldeten Probleme mit Nutrias und erkundigten sich nach dem weiteren Vorgehen der Stadt. Es wurde auch deutlich gemacht, dass für die Pfinz-Korrektion (ein Gewässer 1. Ordnung) das Regierungspräsidium zuständig ist, nicht die Stadt (diese ist nur für Gewässer 2. Ordnung zuständig, wie die Pfinz-Heglach).
Im Weiteren wurde das Thema Starkregenrisikomanagement von Herrn Klawe vorgestellt. Die Erarbeitung des Konzeptes ging zurück auf einen Antrag der Freien Wähler im Gemeinderat und war angestoßen worden durch die Ereignisse im Ahrtal. Das Konzept zeigt auf, welche Bereiche in Stutensee konkret gefährdet sein können und sieht Maßnahmen an öffentlichen Gebäuden wie Rathaus, Schule, Kindergarten und Bürgerbüro vor, darunter erhöhte Schächte, Rückschlagklappen und abgedichtete Türen. Auch private Hauseigentümer sind gefordert, hier entsprechend zu reagieren, um ihren Besitz bestmöglich zu schützen. In der Fragerunde zeigte sich Verunsicherung zwischen den Begriffen Starkregen und Hochwasser. Herr Klawe stellte klar, dass es sich um unterschiedliche Ereignisse handelt, die jedoch miteinander verknüpft sein können.
Zum Bahnprojekt Mannheim–Karlsruhe berichtete OB Becker knapp: „Es gibt keine Neuigkeiten!“ Erst beim nächsten Dialogforum, Ende November, sind weitere Informationen zu erwarten.
Unter „Verschiedenes“ informierte die Verwaltung über ausstehende Arbeiten an der Außenanlage der Drais-Halle. Im Frühjahr sollen auf der Fläche der ehemaligen Mehrzweckhalle Parkplätze entstehen. Die hinter der Halle liegende Eislauffläche wird zurückgebaut und zur Grünfläche. Eine von der Schule gewünschte Tartanbahn mit Sprunggrube ist wegen der finanziellen Lage der Stadt Stutensee vorerst nicht realisierbar. Schulleiterin Frau Baschin und anwesende Schülerinnen und Schüler zeigten sich enttäuscht; es besteht unter anderem der Wunsch nach einem Skaterpark.
Die Parksituation ist in ganz Stutensee ein Problem. Zugeparkte Gehwege und kaum ein Durchkommen in den Straßen charakterisieren unser Straßenbild. Über einen gemeinsamen Antrag von Freien Wählern und CDU wurde bereits vor mehreren Monaten auf eine Lösung des Problems gedrängt. Ordnungsamtsleiter Herr Schoch ging auf die Parksituation ein und erläuterte, dass Parken auf Gehwegen dort toleriert werde, wo für Fußgänger, Kinderwagen und Rollstuhlfahrende ausreichend Platz bleibt. In der Brühlstraße führen in den Ferien abgestellte Kleintransporter eines Personenbeförderungsunternehmens wiederholt zu Beschwerden; rechtlich könne nur bei konkreten Gefährdungen, etwa fehlendem Mindestabstand zu Querstraßen oder zu schmalen Gehwegen, eingeschritten werden. Zusätzlich beklagten Anwohnende der Carl-Peter-Straße und der Büchenauer Straße eine Zunahme von Raserei. Die unübersichtliche, häufig zugeparkte Straßenführung zwinge Pkw dazu, von Lücke zu Lücke zu fahren, um Vorfahrt zu gewähren. Schoch kündigte an, die Kontrollen in diesen Bereichen wieder zu intensivieren. Berücksichtigt werden solle auch die Weingartener Straße, wo durch neue Bebauungen vermehrt Fahrzeuge Engstellen passieren müssen. In Verbindung mit dem dortigen Lkw-Verkehr komme es laut Anwohnenden teils zu Rückstaus und Gefährdungen für Fußgänger.
Weitere Kritik betraf den ÖPNV. Nach Angaben aus der Bevölkerung fallen Schulbusse aus oder treffen verspätet ein; zudem fehle es manchen Fahrern an Sprachkenntnissen und Ortskunde. Beanstandet wurden auch neue Bushaltestellen-Standorte sowie kurzfristig eingerichtete Haltepunkte, die teils nicht einmal mit Mülleimern ausgestattet seien. Anwohnende berichteten, deshalb nahezu täglich Abfall einsammeln zu müssen. Die Verwaltung sagte zu, sich der Punkte anzunehmen und steht nach eigenen Angaben in engem, fortlaufendem Austausch mit dem KVV und mit den verantwortlichen Busunternehmen. Nach Veranstaltungsende standen die Verantwortlichen den Bürgerinnen und Bürgern an Thementischen für vertiefende Gespräche zur Verfügung.
Magdalena Schmack
Ortschaftsrätin