Die ehemalige Verladerampe wurde von uns als Kleindenkmal aufgenommen. Die Rampe bildet ein langgezogenes Rechteck und ist am südlichen Ende ca. 11 m breit und insgesamt ca. 30 m lang. An der Gleisseite besteht ein ca. 5 m breiter Gleisanschluss zum Be - und Entladen der Güterwaggons. Hier konnten die Güterwagen an die Rampe andocken und ebenerdig entladen werden, z.B. mit Sackkarren. Auf der Verladerampe stand ehemals eine Güterhalle in Holzbauweise. Es war ein großes imposantes Gebäude. Die Auffahrtrampe zum Bahnhof hin ist schräg angeordnet.
Verschiedene Gärtner berichteten uns, dass die Gärtnervereinigung in größeren Mengen Torf und Dünger für die Gärtnereien bestellt hatte. Geliefert wurde der Torf in offenen Ballen die mit einigen Holzstäben und Draht verschnürt waren. Es war eine mühevolle und dreckige Arbeit die Torfballen zu entladen. Die Gärtner hatten überwiegend ein eigenes Pferdefuhrwerk. Die Hallenöffnung nach der Auffahrtrampe war so breit, dass man mit dem Pferdewagen hinein fahren konnte. In der Güterhalle wurden die Wagen beladen.
Brennmaterial wie Kohlen, Briketts und Koks wurde ebenfalls mit der Bahn transportiert. Die Kohlenhändler füllten die Kohlen in Säcke, wogen das Transportgut und brachten es dann in die Haushalte. Mit Koks wurden die Gärtnereien beliefert, die es für die beheizbaren Gewächshäuser brauchten. Große Gegenstände z.B. für Firmen wurden ebenfalls mit der Bahn geliefert in der Güterhalle zwischengelagert und vom Empfänger abgeholt, oder durch Speditionen ausgeliefert.
Die Güterhalle soll baufällig geworden sein und wurde dann abgerissen.
Informationen aus Kleindenkmale Eggenstein - Leopoldshafen, Geschichte der Gärtnereien Eggenstein,
Reinhold Singer, Manfred Stern (Leo) und Kurt Kiefer für die AG Ortsgeschichte Eggenstein - Leopoldshafen