Als Folge des Klimawandels verzeichnen wir nicht nur steigende Temperaturen und längere Trockenperioden, insbesondere im Sommer. Wir müssen auch vermehrt mit sogenannten Starkregenereignissen rechnen. Die vergangenen Jahre haben uns das bereits deutlich vor Augen geführt: sowohl die Anzahl an Starkregentagen als auch die dabei auftretenden Niederschlagsmengen haben sich deutlich erhöht.
Überflutete Straßen und vollgelaufene Keller haben wir auch in Stutensee leidvoll erfahren müssen. Maßnahmen zur Klimawandelanpassung sind also gefragt, um solchen Ereignissen begegnen zu können. Die Freien Wähler Stutensee haben daher bereits 2021 den Antrag gestellt, die Stadt möge ein Starkregenrisikomanagement und ein entsprechendes Handlungskonzept erstellen. Wir haben auch darauf hingewiesen, dass das Land Baden-Württemberg dafür ein Förderprogramm aufgelegt hat, durch das 70 % der Kosten als Zuschuss getragen werden. Der Gemeinderat hat, unserem Antrag folgend, im Oktober 2021 einen entsprechenden Beschluss gefasst.
In der zurückliegenden Sitzung des Gemeinderates wurden die Ergebnisse der Analyse durch das beauftragte Fachbüro präsentiert. Für die Wohngebiete in Stutensee wurden Karten erstellt, aus denen die Anwohner erkennen können, ob sie in einem Gebiet oder Straßenzug wohnen, der einer erhöhten Gefährdung unterliegt, sei es durch die Lage in einer Senke, durch die begrenzte Kapazität des Kanalisationssystems oder aus anderen Gründen. Dabei wurde auch deutlich gemacht, dass unser Kanalisationssystem nicht für jedes Extremereignis ausgelegt ist und ausgelegt werden kann. Grundlegende Maßnahmen werden bereits in der Bauleitplanung berücksichtigt, wie beispielsweise die Versickerung von Regenwasser (so dass dieses nicht über die Kanalisation abgeleitet werden muss). Darüber hinaus wird die Stadtverwaltung, gemeinsam mit dem Fachbüro, eine Bürgerinformationsveranstaltung durchführen, um über Risikobereiche zu informieren und um mögliche private Schutzmaßnahmen darzustellen.
Für die kommunalen Gebäude wurde jeweils ein Risikosteckbrief erstellt, der einerseits die Gefährdungen und andererseits mögliche Maßnahmen darstellt. Diese Erkenntnisse sollen in eine Gesamtstrategie für die Gebäude mit einfließen, die Nutzung, Sanierungsbedarf, energetische Betrachtungen (mit Blick auf die angestrebte Klimaneutralität) und Starkregen- bzw. Hochwasserschutz berücksichtigt.
Dr. Klaus Mayer
Fraktionsvorsitzender