ZF Friedrichshafen AG
88046 Friedrichshafen
Krisengeschütteltes Unternehmen

Zulieferer ZF verkürzt Wochenarbeitszeit auf 31,5 Stunden

Der ZF-Konzern macht im vergangenen Jahr hohe Verluste. Mit teilweisen Arbeitszeitverkürzungen und Gehaltsverzicht bei Mitarbeitenden sollen Kosten eingespart werden.
Der Automobilzulieferer ZF aus Friedrichshafen hatte 2024 tiefrote Zahlen geschrieben. Nun verkürzt das Unternehmen die wöchentliche Arbeitszeit.
Der Automobilzulieferer ZF aus Friedrichshafen hatte 2024 tiefrote Zahlen geschrieben. Nun verkürzt das Unternehmen die wöchentliche Arbeitszeit.Foto: Felix Kästle/dpa

Der in tiefroten Zahlen steckende Autozulieferer ZF wird in der Konzernzentrale am Standort Friedrichshafen vorübergehend kürzere Arbeitszeiten einführen. Die wöchentliche Arbeitszeit werde vom 15. Mai an auf 32,5 Stunden und ab 1. Juni grundsätzlich auf 31,5 Stunden gesenkt. Das teilten der Konzern sowie der Betriebsrat in jeweils eigenen Mitteilungen mit. Betroffen davon seien 2.800 Mitarbeitende, deren Gehalt entsprechend gekürzt werde. ZF will damit den Angaben zufolge einen zweistelligen Millionenbetrag einsparen.

Die Vereinbarung gelte bis längstens 31. März 2026. Es gebe die Option, eine vier-Tages-Woche zu wählen. Sie sei ein besonderes Anliegen des Betriebsrates gewesen, sagte Franz-Josef Müller, der Vorsitzende des Arbeitnehmergremiums des von der Maßnahme betroffenen sogenannten Betrieb Z. Dieser umfasst unter anderem die Zentrale Forschung und Entwicklung sowie diverse divisionale Entwicklungsabteilungen.

Standortleiter Arnd Hermann nannte die Maßnahme eine solidarische Lösung, mit der auf sozialverträgliche Weise auf die angespannte Situation des Konzerns reagiert werden könne. Nach Worten eines ZF-Sprechers könnte dies eine Blaupause auch für weitere der 40 bis 50 ZF-Standorte in Deutschland sein. Welche und wie viele das sein könnten, wurde bisher nicht mitgeteilt. Es gebe aber bereits Verhandlungen dazu, erläuterte er.

ZF, einer der weltweit größten Automobilzulieferer, hatte im vergangenen Jahr tiefrote Zahlen geschrieben. Der Verlust hatte knapp über eine Milliarde Euro betragen. 2023 hatte der Konzern unter dem Strich noch einen Gewinn von 126 Millionen Euro gemacht. Der Konzern gehört zu 93,8 Prozent der Zeppelin-Stiftung, die vom Oberbürgermeister der Stadt Friedrichshafen geführt wird.

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